4:3-Sieg in der Nachspielzeit RB Leipzig wahrt Chance aufs Achtelfinale, obwohl Basaksehirs Kahveci dreifach trifft

Kurz vor Schluss kassierte RB den 3:3-Ausgleich in Istanbul – und das Weiterkommen in der Champions League geriet in akute Gefahr. Dann kam der große Moment von Alexander Sörloth.
Sein erster Treffer für RB war ein wichtiger: Alexander Sörloth (m.)

Sein erster Treffer für RB war ein wichtiger: Alexander Sörloth (m.)

Foto: OZAN KOSE / AFP

RB Leipzig hat das vorletzte Spiel in der Gruppe H gewonnen und darf weiter auf das Erreichen des Champions-League-Achtelfinals hoffen. Beim amtierenden türkischen Meister Basaksehir gelang dem Tabellenzweiten der Bundesliga ein 4:3 (2:1)-Sieg. Yussuf Poulsen traf für RB (26. Minute), Nordi Mukiele ebenso (43.), ehe Irfan Can Kahveci den Anschlusstreffer für den Klub aus Istanbul erzielte (45.+3). Dani Olmo erzielte das dritte Leipziger Tor (66.), Kahveci auch das zweite und dritte für sein Team (72., 86.). In der Nachspielzeit sorgte Alexander Sörloth mit seinem Treffer doch noch für einen Leipziger Sieg.

Die Leipziger hatten maßgeblich Anteil daran, dass sich früh eine temporeiche Partie entwickelte. Mukiele hatte die erste gute Chance mit einem Kopfball nach einer Ecke (4.), kurz darauf brachte Poulsen den Ball nach einer Freistoßflanke von Emil Forsberg aufs Tor, scheiterte aber am schnell reagierenden Torwart Mert Günok (12.). Der anschließende Führungstreffer war so verdient wie kurios: Ein zentraler Schuss von RB-Kaptiän Marcel Sabitzer prallte von Basaksehirs Innenverteidiger Martin Skrtel ab, gegen Poulsen – und von dort wiederum ins Tor.

Demba Ba hatte die erste Gelegenheit zum Ausgleich, nachdem er an der Torraumlinie zum Abschluss gekommen war. Doch RB-Torwart Péter Gulácsi bekam die Hände gerade noch über dem Kopf zusammen (37.). Leipzig war weiterhin spielbestimmend, verteidigte mit der Führung etwas tiefer und schaltete nach eigenem Ballgewinn schnell um. Mit Erfolg. Nach einem Angriff über links passte Forsberg im Fallen einmal quer durch den Strafraum, wo Mukiele einlief und ins entlegene linke Eck traf (43.). Unmittelbar vor der Pause war Kahveci per Direktschuss nach einer flachen Ecke erfolgreich (45.+3). RB hatte den Mittelfeldspieler auf Höhe des Strafraums komplett alleingelassen.

Nach Wiederaufnahme presste Basaksehir früh, die Partie gestaltete sich dadurch offener. Und Leipzig hatte Glück: Kapitän Visca kam rechts vor dem Tor aus spitzem Winkel zum Abschluss, der ans Außennetz ging (55.).

Chancen auf beiden Seiten

Leipzig antwortete mit Tempo, aber auch mit Finesse. Für eine mögliche Entscheidung hätte zunächst Forsberg sorgen können, als er nach Hereingabe von Mukiele zwei Meter vor dem Tor zum Abschluss kam, jedoch Günok abschoss (61.). Besser machte es Olmo, der nach sehenswertem Dribbling ins linke Eck traf (66.).

3:1. Das müsste eigentlich zum Sieg genügen, sollte man meinen. Doch Basaksehir fand tatsächlich noch mal zurück in die Partie.

Das Heimteam gab sich nicht auf, allen voran Kahveci, den Angeliño bei seinem Dribbling von rechts in den Strafraum nicht richtig störte. Gulácsi war bei Kahvecis Abschluss ins linke Eck ohne Chance (72.). Sabitzers abgefälschter Abschluss landete kurz darauf am Pfosten. In der 85. Minute machte wieder Kahveci es besser, per verwandeltem Freistoß glich er aus, das späte Unentschieden war nah.

Dann kam Sörloth. Der norwegische Sommerzugang, der bislang noch nicht für RB hatte überzeugen können, war nach etwas mehr als einer Stunde für Forsberg eingewechselt worden. In der Nachspielzeit schoss er von außerhalb des Strafraums in Richtung Tor, der Schuss kam verdeckt und wurde leicht abgefälscht – und war drin. Es war Sörtloths erster Treffer für Leipzig, zuletzt hatte er gegen Bielefeld einen Elfmeter verschossen.

Die drei Punkte verschaffen dem Team von Trainer Julian Nagelsmann eine Ausgangslage, mit der ein Weiterkommen möglich scheint. RB hat zwar das schwächste Torverhältnis, aber ebenso neun Punkte wie Paris Saint-Germain und Manchester United, Leipzigs Gegner im verbleibenden Gruppenspiel.

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