Champions League Uefa lässt Milan weiter zappeln

Der AC Mailand wähnte sich schon als großer Gewinner im italienischen Manipulationsskandal. Nach dem Urteil des Berufungsgerichts hätte der Berlusconi-Club in der Qualifikation zur Champions League starten können. Doch die Uefa hat Bedenken wegen der Zulassung.

Hamburg – "Die Vereine müssen auch vom ethischen Standpunkt solide sein. Die Position in der Meisterschaft genügt nicht, um für die Champions League zugelassen zu werden", zitierte die römische Tageszeitung "La Repubblica" heute einen Uefa-Sprecher. "Clubs, die den Fußball in Verruf bringen oder die für Vergehen verantwortlich gemacht werden, können von der Champions League ausgeschlossen werden."

Die Uefa vertagte heute die Entscheidung und ließ den AC Mailand zunächst provisorisch zur dritten Qualifikationsrunde der Champions League zu. Die Auslosung ist morgen, am 8./9. und 22./23. August wird gespielt. Bis spätestens 2. August will die Uefa die endgültige Entscheidung bekannt geben.

Damit ist die Teilnahme des AC Mailand an der finanziell sehr lukrativen europäischen Königsklasse weiterhin offen. In zweiter Instanz des italienischen Manipulationsverfahrens wurden Milan nur noch 30 statt 44 Punkte rückwirkend für die Saison 2005/2006 abgezogen. Damit war Milan plötzlich wieder Tabellendritter – mit der Chance auf die Champions League.

Sollte der AC Mailand ausgeschlossen werden, würde Italien mit nur drei Vereinen (Inter Mailand, AS Rom und Chievo Verona) in der Champions League vertreten sein. Der Tabellenfünfte der vergangenen Saison, US Palermo, kann nicht aufrücken, da der Club vom italienischen Verband (FIGC) nicht für die Champions League gemeldet wurde.

Ebenso wenig kann Milan im Uefa-Cup spielen, der FIGC hat den AC nur für die Königsklasse gemeldet. Die wegen des Prozesses um einen Tag verlängerte Frist war gestern abgelaufen.

ach/sid

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