Champions League Mehr Platzverweise als Tore - Renard köpft Lyon ins Endspiel

Im Halbfinale zwischen Paris Saint-Germain und Olympique Lyon ging es kämpferisch zu. Dank Kapitänin Wendie Renard dürfen die Lyonerinnen weiter auf den fünften Titel in Serie hoffen. Im Endspiel wartet Wolfsburg.
Abwehrchefin, Kapitänin, Torschützin: Wendie Renard

Abwehrchefin, Kapitänin, Torschützin: Wendie Renard

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Alvaro Barrientos / AP

Olympique Lyon hat sich im französischen Duell um den Einzug ins Finale der Uefa Women's Champions League gegen Paris Saint-Germain durchgesetzt. In einem umkämpften Spiel schlug OL die ärgsten nationalen Rivalinnen 1:0 (0:0). Den entscheidenden Treffer im Estadio de San Mámes in Bilbao erzielte Kapitänin Wendie Renard per Kopf (67. Minute). Für PSG sah Grace Geyoro Gelb-Rot (66.), auch Lyons Nikita Parris flog nach einer zweiten Gelben Karte vom Platz (75.).

Im Duell der beiden besten französischen Mannschaften, die sich 2017 bereits im Finale der Champions League gegenüberstanden, dominierten zunächst die Abwehrreihen: Trotz gefälliger Kombinationen im Mittelfeld blieben auf beiden Seiten die Torraumszenen rar. 45 Minuten lang waren sowohl die Pariser Torhüterin Christiane Endler wie auch ihr Lyoner Gegenpart Sarah Bouhaddi weitestgehend beschäftigungslos. Die beste Gelegenheit vergab Sarah Björk Gunnarsdottir, die eine Freistoßflanke aus sieben Metern Torentfernung per Kopf nur knapp daneben setzte (39.).

Zwei Platzverweise, ein Tor

Die zweite Hälfte geriet deutlich ereignisreicher - nicht, weil die stark verteidigenden Teams nun mehr Fehler im eigenen Strafraum machten, sondern vor allem aufgrund folgenreicher Foulspiele. Die nach einem taktischen Vergehen im ersten Durchgang bereits verwarnte Geyoro foulte Lyons aufgerückte Rechtsverteidigerin Lucy Bronze auf dem Flügel und wurde folgerichtig vom Platz gestellt (66.). Der rustikale Einsatz schadete PSG gleich doppelt: Den fälligen Freistoß flankte Amel Majri mit viel Schnitt vor das Pariser Tor, Renard nutzte ihre 1,87 Meter Körpergröße und köpfte den Ball ins Tor (67.).

Mit OL im Finale: DFB-Nationalspielerin Dzsenifer Marozsán

Mit OL im Finale: DFB-Nationalspielerin Dzsenifer Marozsán

Foto: Alvaro Barrientos/POOL/EPA-EFE/Shutterstock

Für Spannung sorgte OL-Angreiferin Parris unfreiwillig: Beim Versuch, PSG-Torhüterin Endler als erste Pressingspitze unter Druck zu setzen, holte sie die Chilenin unsanft von den Beinen. Wegen Meckerns war Parris bereits zu Beginn der zweiten Hälfte verwarnt worden, die zweite überflüssige Gelbe Karte bedeutete den Platzverweis (75.). Im Zehn-gegen-Zehn holten sich die Pariserinnen mehr Spielanteile, kamen aber zu keinen klaren Abschlüssen.

Anpfiff trotz Corona-Fall

Vor Beginn der Partie hatte PSG bei Twitter mitgeteilt, dass eine Spielerin des Teams positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden sei. Um wen es sich dabei handelte, verriet der Klub nicht. Die Spielerin sei nach dem positiven Ergebnis vom Rest des Teams isoliert worden, der Test sei am Dienstag vorgenommen worden.

Im Finale am Sonntag (20 Uhr, TV: Sport1, Liveticker SPIEGEL) trifft Lyon auf den VfL Wolfsburg. Beide Teams holten national das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg, Lyon könnte den fünften Champions-League-Titel in Serie feiern. Die Wolfsburgerinnen unterlagen in den Endspielen 2018 und 2016, sind aber auch der Klub, gegen den Lyon 2013 zuletzt ein Champions-League-Finale verlor.

cev
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