Ex-Kapitän vom Chemnitzer FC Arbeitsrichter erklären Frahns Kündigung für unwirksam

Erfolg für den ehemaligen Chemnitzer Mannschaftskapitän Daniel Frahn vor dem Arbeitsgericht: Nach Ansicht der Kammer hat ihm der Verein zu Unrecht gekündigt. Der CFC hatte Frahn Nähe zu rechtsradikalen Fans vorgeworfen.
Daniel Frahn darf laut Gericht jetzt wieder mitspielen beim Chemnitzer FC

Daniel Frahn darf laut Gericht jetzt wieder mitspielen beim Chemnitzer FC

Foto: Robert Michael DPA

Der ehemalige Kapitän des Fußballdrittligisten Chemnitzer FC darf ab sofort wieder bei seinem alten Klub mittrainieren. Das Arbeitsgericht Chemnitz erklärte die Kündigung Frahns durch den Verein aus dem August dieses Jahres für unwirksam. Die Gründe für die außergerichtliche Kündigung reichten nicht aus, so die Begründung des Gerichts.

Frahn war von seinem Verein fristlos vor die Tür gesetzt worden, nachdem er, damals verletzt, das Spiel beim Halleschen FC auf der Tribüne in Gegenwart rechter CFC-Fans verfolgt hatte. Nachdem Frahn bereits im Frühjahr bei einer Kundgebung im Stadion für den gestorbenen Neonazi und CFC-Hooligan Thomas Haller ein T-Shirt mit der Aufschrift "Support your local Hooligan" getragen hatte, sah sich der Verein danach gezwungen, das Arbeitsverhältnis mit Frahn aufzukündigen. Der 32-Jährige war dagegen vor dem Arbeitsgericht vorgegangen - und hatte jetzt Erfolg.

"Das Urteil ist ein Skandal", reagierte Klaus Siemon, Insolvenzverwalter des finanziell weiterhin angeschlagenen CFC. "Wer öffentlich seine rechtsradikale Gesinnung zur Schau stellt, kann doch nicht so einfach wieder in die Mannschaft integriert werden. Ich weiß nicht, wie sich das Gericht die Sache vorstellt", so Siemon.

Der Verein werde "alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um gegen das Urteil anzugehen", kündigte Siemon an, der aber zunächst die Urteilsbegründung abwarten wollte. Wie mit Frahn am Donnerstag umgegangen wird, wusste Siemon am Mittwoch auch noch nicht zu sagen.

Die rechten Umtriebe im Umfeld des Chemnitzer FC hatten schon seit Längerem für Schlagzeilen gesorgt. CFC-Geschäftsführer Thomas Sobotzik, der sich gegen rechte Fans klar positioniert hatte, hatte danach von Morddrohungen per Whatsapp berichtet. Mittlerweile hat er sein Amt aufgegeben.

aha/sid
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