Nach rassistischen Äußerungen Schalke-Boss Tönnies lässt Amt drei Monate ruhen

Clemens Tönnies
Foto: Bernd Thissen/ dpaDer fünfköpfige Ehrenrat des FC Schalke 04 hat in seiner Sitzung entschieden, die Vorwürfe gegen Clemens Tönnies wegen rassistischer Äußerungen als unbegründet einzustufen. Da er jedoch gegen das in der Vereinssatzung und im Leitbild verankerte Diskriminierungsverbot verstoßen habe, werde er sein Amt als Mitglied im Aufsichtsrat und dessen Vorsitz für einen Zeitraum von drei Monaten ruhen lassen. Danach werde er seine Tätigkeit im Aufsichtsrat wieder aufnehmen.
Tönnies hatte beim Tag des Handwerks in Paderborn als Festredner Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert. Dabei stellte er auch einen angeblichen Zusammenhang von Energieversorgung, Klimawandel und Überbevölkerung in Afrika her. Statt Steuern zu erhöhen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren. "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren", sagte Tönnies.
Tönnies wurde daraufhin scharf kritisiert. So hatte unter anderem Gerald Asamoah, Teammanager der Schalker U23, gesagt: "Seine Äußerung hat mich sehr überrascht, geschockt und auch verletzt. Er beleidigt mich und alle anderen Betroffenen." Der Ex-Nationalspieler hatte Konsequenzen gefordert:"Das können wir nicht dulden."
Konsequenzen könnten Tönnies noch von anderer Seite drohen - die DFB-Ethikkommission wird sich ebenfalls mit seinen Äußerungen beschäftigen. Und schon vor der möglichen Entscheidung über die Zukunft von Tönnies hatte die Schalker Fan-Initiative Widerstand angekündigt. "Es wird auf jeden Fall Proteste geben, sollte alles beim Alten bleiben", sagte Vertreterin Susanne Franke beim TV-Sender "Sky".