Fußball Bundesliga darf im Mai wieder spielen

Bund und Länder geben der Fußball-Bundesliga das Okay für den Sonderspielbetrieb. Schon in diesem Monat darf der Ball wieder rollen - doch die Politik stellt Bedingungen.
Bayern München trainiert aktuell noch in Kleingruppen - darf bald aber wieder richtig spielen

Bayern München trainiert aktuell noch in Kleingruppen - darf bald aber wieder richtig spielen

Foto: ANDREAS GEBERT/ REUTERS

Die Fußball-Bundesliga darf ihren Spielbetrieb noch in diesem Monat ohne Zuschauer wieder aufnehmen. Das beschlossen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder in einer gemeinsamen Videokonferenz.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat für den morgigen Donnerstag bereits eine Mitgliederversammlung angesetzt, um das weitere Vorgehen der Klubs abzuklären. Dann soll auch das genaue Datum festgesetzt werden, wann es wieder losgeht. Im Gespräch sind der 15. oder der 22. Mai. Die Bundesligen waren seit Mitte März wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt.

Die Wiederaufnahme ist allerdings vonseiten der Politik an diverse Bedingungen geknüpft. So müssen unter anderem alle Teams eine verpflichtende Quarantäne, etwa in Form eines Trainingslagers, absolvieren, ehe sie den Spielbetrieb beginnen dürfen. Die Quarantäne muss keine 14 Tage andauern, da die Spieler regelmäßig getestet werden. Bundesliga und zweite Liga könnten damit zum 15. oder 22. Mai wieder spielen und sollen, nach Möglichkeit, bis Ende Juni beendet werden. Neun Spieltage sind noch zu absolvieren.

TV-Gelder für Vereine bereits gesichert

Zurzeit trainieren die meisten Mannschaften noch in Kleingruppen und mit Kontaktbeschränkungen. Einige Teams haben in Abstimmung mit den örtlichen Gesundheitsämtern das Mannschaftstraining aber auch schon wieder aufgenommen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält den Kompromiss für eine Fortsetzung der Bundesliga-Saison für "mehr als vertretbar" und hat die Beteiligten zur Vernunft aufgerufen. "Ich kann nur appellieren: Es sollten auch Spieler, die sich unvernünftig verhalten, mit Konsequenzen rechnen müssen. Es war von dem einen Spieler von Hertha BSC schon ein schweres Eigentor", sagte Söder mit Hinblick auf das Video von Hertha-Profi Salomon Kalou, in dem er gegen mehrere Hygieneregeln verstieß. Es hätten sich "alle an die Hygienemaßnahmen zu halten", stellte Söder klar.

Für die Liga ist eine Fortsetzung der Saison von wirtschaftlicher Bedeutung, auch wenn die Zuschauereinnahmen bei Spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausbleiben. Die DFL konnte die Rechteinhaber zwar bereits von einer Zahlung der letzten TV-Geldrate dieser Saison über 280 Millionen Euro überzeugen. Das sichert die zum Teil finanziell angeschlagenen Vereine zumindest für den Moment ab. Bei einem Saisonabbruch würden die TV-Gelder in der kommenden Spielzeit aber anteilig verrechnet werden.

Um das Okay für den Sonderspielbetrieb zu bekommen, hatte die DFL der Politik ein Sicherheits- und Hygienekonzept  vorgelegt. Darin sind unter anderem regelmäßige Coronatests für Spieler und Mitarbeiter vorgesehen. In einer ersten Testreihe hatte es bei 1724 Tests zehn positive Fälle gegeben.

Mit dem Start im Mai ist die Bundesliga die erste der großen Fußballligen, die den Spielbetrieb wieder aufnimmt. Die anderen Topligen in Italien, Spanien und England diskutieren noch über das Ob, Wann und Wie - die französische Ligue 1 hat die Saison bereits ganz abgebrochen.

Auch im Breitensport kommt es zum Neustart

Die Ministerpräsidenten und die Bundeskanzlerin verständigten sich überdies darauf, dass Bund und Länder den Trainingsbetrieb im Breiten- und Freizeitsport unter freiem Himmel wieder erlauben wollen. Nach Wochen des Stillstands durch die Corona-Pandemie darf sportartenspezifisch nach bestimmten, coronabedingten Regeln trainiert werden.

Als Bedingungen für den Neustart im Breitensport werden unter anderem genannt, dass eine ausreichende Distanz von 1,5 bis 2 Metern gewährleistet und der Sport kontaktfrei ausgeübt wird. Außerdem müssen Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen, insbesondere bei der gemeinsamen Nutzung von Sportgeräten, eingehalten werden.

Für die einzelnen Sportarten und Disziplinen haben zudem die Spitzenverbände des Deutschen Sportbundes Konzepte mit Übergangsregeln für ihre Sportarten entwickelt, die dem noch besseren Schutz vor Coronavirus-Infizierungen dienen sollen.

Für Mannschaftssportarten beginnt die Wiederaufnahme des Trainings zunächst mit Individualtraining.

ara/aha/dpa
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