Cristiano Ronaldo
Foto: Pedro Nunes/ REUTERSWas in der Nacht des 13. Juni 2009 in Las Vegas wirklich zwischen Cristiano Ronaldo und Kathryn Mayorga geschehen ist, wissen nur sie selbst. Der Fußballstar von Juventus Turin erklärt, er habe einvernehmlichen Sex mit der jungen US-Amerikanerin gehabt. Mayorga hingegen sagt, er habe sie gezwungen, obwohl sie mehrmals "Nein" gerufen habe.
Ob sie Ronaldo zu Recht beschuldigt, werden US-Ermittlungsbehörden entscheiden müssen. Beide Seiten bestreiten allerdings nicht, dass sie sich einige Monate nach dem Vorfall außergerichtlich geeinigt haben. Die Berichterstattung des SPIEGEL zu diesem Fall basiert auf Informationen, die sowohl aus dem Football-Leaks-Datensatz als auch aus offener Recherche stammen.
Dies sind Ausschnitte aus einigen Dokumenten, auf die das SPIEGEL-Rechercheteam seine Geschichten stützt. Es gibt keinen Anlass, an der Authentizität der Unterlagen zu zweifeln. Auch Ronaldos Anwälte haben das bisher nicht getan.
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Der Polizeireport vom 13. Juni 2009: Wenige Stunden nach dem Vorfall in einem Hotelzimmer in Las Vegas meldet sich Kathryn Mayorga bei der Polizei und meldet einen sexuellen Übergriff. Sie weint, weigert sich, den Beamten Ronaldos Namen zu sagen, spricht nur von einem Prominenten, einem Athleten. Mayorga erklärt das heute damit, dass sie Angst davor hatte, den Fall öffentlich zu machen. Sie fürchtete offenbar die Reaktionen von Ronaldos Fans. (Privatadressen und Namen sind hier geschwärzt)
In einem sehr detaillierten Fragebogen, der von Cristiano Ronaldos Rechtsanwälten kommt, werden die Ereignisse der folgenreichen Nacht abgefragt. Es sind offenbar Ronaldos Antworten, die unter dem Kürzel "X" angegeben werden. Sie sind in weiten Teilen auf Englisch. Längere, kompliziertere Antworten folgen auf Portugiesisch.
Auf Seite 17 des Fragebogens werden die Vorkommnisse in Ronaldos Hotelzimmer behandelt. "Sie hat sich darüber beklagt, dass ich sie gezwungen habe", steht in den Antworten, Mayorga habe "mehrfach Nein und Stopp gesagt". In einer zweiten Version des gleichen Fragebogens, drei Monate später, klingen die Antworten anders: Der Sex sei einvernehmlich gewesen, sie habe nicht "Nein" oder "Stopp" gerufen.
Im Januar 2010 einigen sich Ronaldo und Mayorga bei einer außergerichtlichen Verhandlung auf eine Summe von 375.000 Dollar. Mayorga muss erklären, die strafrechtlich relevanten Anschuldigungen fallen zu lassen und nicht über den Fall zu sprechen. (Einzelne Passagen unkenntlich gemacht)
Mayorga muss außerdem versprechen, Beweismittel zu diesem Fall zu vernichten. Ronaldos Anwälte gestatten ihr, einen Brief an Ronaldo zu schreiben, in dem sie noch einmal ihre Sichtweise auf den Vorfall schildert. Den Brief soll Ronaldos Anwalt ihm vorlesen und das später gegenüber Mayorga bestätigen. (Einzelne Passagen unkenntlich gemacht)
Mayorga und ihre Anwältin unterschreiben das Settlement, auf Ronaldos Seite sitzen drei Anwälte. Anstelle von Ronaldo unterzeichnet sein Rechtsbeistand Carlos Osório de Castro. (Einige Unterschriften unkenntlich gemacht)
In der Anwaltskommunikation ist stets von "Topher" die Rede. In einem Zusatzdokument klären die Anwälte auf: "Topher" steht für Ronaldo. Dieses Schreiben unterzeichnet der Fußballstar persönlich.
Auf Seite 17 des Fragebogens werden die Vorkommnisse in Ronaldos Hotelzimmer behandelt. "Sie hat sich darüber beklagt, dass ich sie gezwungen habe", steht in den Antworten, Mayorga habe "mehrfach Nein und Stopp gesagt". In einer zweiten Version des gleichen Fragebogens, drei Monate später, klingen die Antworten anders: Der Sex sei einvernehmlich gewesen, sie habe nicht "Nein" oder "Stopp" gerufen.
Foto: DER SPIEGEL