Football Leaks Ronaldo nutzte Offshorefirmen in Luxemburg und auf Jersey

Während es sportlich bei Cristiano Ronaldo derzeit bestens läuft, kommen in seinen Finanzdingen neue Details ans Tageslicht. Dem SPIEGEL liegen Dokumente vor, wonach der Superstar in weiteren Steueroasen aktiv war.
Cristiano Ronaldo

Cristiano Ronaldo

Foto: SUSANA VERA/ REUTERS

Cristiano Ronaldo nutzte mehr Offshorefirmen als bisher bekannt. Aus Dokumenten, die dem SPIEGEL von der Enthüllungsplattform Football Leaks zugespielt wurden und die das Hamburger Nachrichtenmagazin gemeinsam mit seinen Partnern vom Rechercheverbund EIC ausgewertet hat, geht hervor, dass Ronaldo 2015 eine Holding in Luxemburg und einen Trust in Jersey hat betreiben lassen.

Die Luxemburger Firma hielt Ronaldos Beteiligungen an unterschiedlichen Hotels, die Muttergesellschaft auf der Kanalinsel Jersey verwaltet das Ganze. Cristiano Ronaldos Name taucht im Zuge dieser Geschäfte in keinem öffentlichen Register auf. Stattdessen agieren Treuhänder für ihn. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)

Die Dokumente von Football Leaks zeigen, dass der "einzige wirtschaftlich Berechtigte" hinter der Konstruktion Cristiano Ronaldo ist. Offshorefirmen sind grundsätzlich nicht illegal, sofern die Einkünfte korrekt versteuert werden. Ob Ronaldo dies getan hat, ist nicht bekannt. In seiner Steuererklärung für das Jahr 2015 taucht jedenfalls die Steueroase Jersey offenbar nicht auf.

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Auch Ronaldos Berater und Mentor Jorge Mendes hat nach Informationen des SPIEGEL Probleme mit den Steuerbehörden. Im vergangenen August initiierte ein Steuerfahnder aus Portugal ein Treffen mit Finanzbeamten aus Spanien, Großbritannien, Irland, Zypern und den Niederlanden. Die Fahnder untersuchen Mendes' Firmen, Beteiligungen und Geldflüsse sowie alle seine Deals aus den Jahren 2015 und 2016. In dieser Zeit soll Mendes, so errechneten es die Fahnder, Transfers im Wert von 1,3 Milliarden Euro umgesetzt haben.

Mendes spielt eine gewichtige Rolle in dem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der schweren Steuerhinterziehung gegen Ronaldo, das seit rund einem Jahr in Spanien läuft. Die Richter werden demnächst entscheiden, ob sie einen Prozess gegen den Stürmer eröffnen.

Weder Ronaldo noch Mendes äußerten sich auf Anfrage des SPIEGEL zu den Vorgängen.

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