Football Leaks Cristiano Ronaldo schleuste Millionen über Briefkastenfirma in der Karibik
Der mehrmalige Weltfußballer Cristiano Ronaldo hat bis vor zwei Jahren eine Briefkastenfirma in der Karibik genutzt, in die seine Werbeeinnahmen flossen. Steuern zahlte der Portugiese darauf offenbar so gut wie keine. Dies geht aus Unterlagen hervor, die dem SPIEGEL von der Enthüllungsplattform Football Leaks zugespielt wurden.
Zwar profitierte Ronaldo dabei von einer umstrittenen Sonderregelung des spanischen Steuerrechts. Allerdings geht aus internen Mails seiner Berater hervor, dass sie sich große Sorgen machten, die Behörden könnten "sensiblen Informationen" über die Briefkastenfirma auf die Spur kommen.

Kurz bevor Ronaldos Steuerprivileg Ende 2014 auslief, verkaufte er außerdem im Voraus seine Werberechte bis 2020 an zwei weitere Briefkastenfirmen auf den British Virgin Islands. Der Erlös, noch einmal knapp 75 Millionen Euro, landete auf seinem Konto bei einer Schweizer Privatbank. Die gesamte Einnahme zog er noch in das Steuerjahr 2014 hinein, in dem er zum letzten Mal seinen Steuervorteil ausnutzen konnte.

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Eine Anfrage des Journalistennetzwerks EIC, dem auch DER SPIEGEL angehört, ließ Ronaldo persönlich unbeantwortet. Aus dem Umfeld einer Anwaltskanzlei, die ihn vertritt, hieß es, dass gegen Ronaldo derzeit - wie auch gegen andere Sportstars - eine Steuerprüfung in Spanien laufe. Man gehe aber davon aus, dass die Behörden keine Beanstandungen hätten.
Gestifute, die Firma von Ronaldos Agent Jorge Mendes, gab auf ihrer Webseite eine Stellungnahme ab. Darin heißt es, Cristiano Ronaldo habe jederzeit seine Verpflichtungen gegenüber den spanischen Steuerbehörden voll erfüllt.