David De Gea
Real Madrid und Manchester United vertrödeln 30-Millionen-Euro-Transfer
David De Gea sollte von Manchester United zu Real Madrid wechseln. Das war der Wunsch des Torwarts und nach zähen Verhandlungen waren sich auch die Vereine einig. Doch dann landeten die Vertragsunterlagen zu spät beim spanischen Ligaverband.
Torwart De Gea: Wechsel zu Real Madrid offenbar geplatzt
Foto: OLI SCARFF/ AFP
An diesem Dienstag um 13 Uhr wollte Real Madrid in der Ehrenloge des Estadio Santiago Bernabéu einen neuen Spieler präsentieren. David De Gea, bislang bei Manchester United unter Vertrag, sollte als neuer Torwart der Königlichen vorgestellt werden. 30 Millionen Euro wollte sich Real den 24-jährigen Keeper kosten lassen. De Gea wäre damit zum zweitteuersten Torhüter der Fußballgeschichte aufgestiegen.
Doch daraus wird wohl nichts. Die Journalisten können sich den Weg ins Stadion aller Voraussicht nach sparen. Denn die notwendigen Unterlagen sind erst nach Mitternacht beim spanischen Ligaverband eingetroffen, damit war die Frist für einen Transfer abgelaufen. Und nun schieben sich Spieler und Vereine gegenseitig die Schuld zu.
Manchester United behauptet, die erforderlichen Unterlagen rechtzeitig nach Madrid geschickt zu haben. Nach Informationen des "Guardian" kann der Verein das auch mit Hilfe von Zeitstempeln auf den Fax-Unterlagen belegen.
Die Real Madrid sehr zugeneigte spanische Sportzeitung "Marca" behauptet hingegen, die Dokumente aus Manchester seien erst um 23.59 Uhr eingegangen. Dann habe man die Unterlagen umgehend an den spanischen Ligaverband weitergeleitet, dort seien sie dann aber erst um eine Minute nach Mitternacht eingetroffen. Real wolle nun nachweisen, dass der Vertrag um 23.59 Uhr an den Verband geschickt wurde.
Eine andere Version präsentiert die spanische Sportzeitung "As". Demnach hätten sich die beiden Vereine um 23.30 Uhr auf den Wechsel geeinigt. Doch dann kam Keylor Navas dazwischen: Der Torwart aus Costa Rica hätte im Gegenzug für 15 Millionen Euro von Madrid nach Manchester wechseln sollen. Er habe jedoch in letzter Minute Änderungen an seinem neuen Vertrag bei den Engländern verlangt. Diese Nachverhandlungen hätten sich hingezogen, daher seien die Unterlagen nach "As"-Informationen erst um 0.28 Uhr beim Verband angekommen.
David De Gea (m.) auf der Tribüne: Dort droht ihm in dieser Saison ein Stammplatz
Foto: Andrew Yates/ REUTERS
Damit bleiben beide Torhüter wohl zumindest bis zur Winterpause bei ihren Vereinen. De Gea droht bei Manchester United eine Saison auf der Bank, denn Trainer Louis van Gaal scheint nicht mehr auf ihn zu setzen. Argentiniens Nummer eins Sergio Romero stand bislang in der Premier League im Tor, zweiter Torwart ist der ehemalige Keeper des FC Barcelona, Victor Valdes. Nach Ende dieser Saison könnte De Gea dann ablösefrei wechseln.
In der vergangenen Winterpause gab es einen ähnlichen Fall: Damals wollte Bryan Ruiz vom FC Fulham zu UD Levante nach Spanien wechseln. Auch damals trafen die Unterlagen zu spät ein, Levante wandte sich an den Weltverband Fifa - ohne Erfolg. Eigentlich dürfte Real Madrid nun mit einem Einspruch kaum größere Chancen auf Erfolg haben. Aber Real Madrid ist nicht Levante.