DFB-Präsident Keller »Ein schwarzer Abend, der wehgetan hat«
Das 0:6 der DFB-Auswahl hat für Aufruhr gesorgt. Verbandspräsident Keller warb in einer ersten Stellungnahme um Vertrauen. Ein Rauswurf von Bundestrainer Löw scheint kein Thema zu sein.
DFB-Präsident Keller
Foto: Arne Dedert / dpaDFB-Präsident Fritz Keller hat sich am Nachmittag erstmalig öffentlich zur 0:6-Niederlage der Deutschen Fußballnationalmannschaft geäußert: »Wir haben gestern in Sevilla einen schwarzen Abend erlebt, der wehgetan hat. Den Zuschauern zu Hause, mir, dem Trainer, den Spielern. Ich war nach Abpfiff in der Kabine und habe die maßlose Enttäuschung aller gespürt«, sagte Keller.
Die Nationalmannschaft hatte in desaströser Art und Weise das entscheidende Nations-League-Gruppenspiel gegen Spanien verloren. Danach waren – wie schon nach der verpatzten WM 2018 – Rücktrittsforderungen an Bundestrainer Joachim Löw laut geworden. Zu einer möglichen vorzeitigen Trennung äußerte sich Keller nicht, er appellierte allerdings an das Verständnis der Fans für den eingeschlagenen Weg.
»Unsere junge Mannschaft kann an diesem herben Rückschlag wachsen, wenn dieses Spiel, in dem nicht nur Herz und Leidenschaft gefehlt haben, gründlich analysiert und die nötigen Folgerungen daraus gezogen werden. Das Potenzial hat sie«, sagte Keller.
Man habe sich bewusst entschieden, den Umbruch mit vielen neuen und jungen Spielern mit Perspektive zu vollziehen. Dieser Weg könne der steinigere sein und auch "zu schmerzhaften Niederlagen" führen, so Keller.
Für die EM, die aufgrund der Corona-Pandemie ins kommende Jahr verschoben worden war, hatte sich die Deutsche Fußballnationalmannschaft souverän als Gruppenerster vor den Niederlanden qualifiziert. Die Herausforderung bestünde nun darin, sagte Keller, »eine starke Mannschaft zu formen für die nächsten drei großen Turniere: die Europameisterschaft im kommenden Jahr, die WM 2022 und die EM im eigenen Land 2024«.
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