DFB-Einzelkritik Jansen und Ballack stark, Neuville macht Hoffnung
Tor:
Lehmann (FC Arsenal):
Beschäftigungslos, ergo: Ohne Fehler.
Abwehr:
Metzelder (Real Madrid):
Serbien hatte eine einzige Chance in der ersten Halbzeit, und bedankte sich nicht mal bei Metzelder, der das Tor begünstigte. Wurde in der zweiten Hälfte besser. So gesehen geht es bergauf.
Mertesacker (Werder Bremen):
Fehlerlos. Aber mehr auch nicht.
Jansen (Bayern München):
Wirkt oft ineffektiv, aber das ist das Los von Außenverteidigern. Man sieht es nicht immer, wenn sie gut sind. Jansen machte es diesmal sichtbar, als bester Deutscher: Vorlage auf Neuville, gute Flanken, den Freistoß vor dem 2:1 herausgeholt. Schlich mit blutendem Bein vom Platz, aber erst, als sein Team führte.
Lahm (Bayern München):
Spielt immer noch nicht, wie er will und soll und kann.
Friedrich (Hertha, ab. 45. für Mertesacker): Arne Friedrich in der Innenverteidigung der DFB-Elf. Ja! Kein Modell für die Zukunft, aber in der Gegenwart durchaus eine Alternative. Kein Fehler.
Mittelfeld:
Ballack (FC Chelsea):
Präsent, aktiv, forderte Bälle, verteilte sie - herrlich sein Direktpass auf Frings in der ersten Halbzeit. Sein Flugkopfball wurde auf der Linie geklärt, der nach einer Ecke von Frings war zu unplatziert. Chancen hatte der Kapitän, nur er nutzte sie zunächst nicht. Klasse sein Freistoß zum 2:1.
Frings (Werder Bremen):
Lief viel, wurde im Strafraum gefoult, gewann seine defensiven Zweikämpfe. Nur das Resultat stimmte nicht, als Frings vom Platz ging. Seine Schuld war das nicht.
Fritz (Werder Bremen):
Unauffällig. Manchmal fragte man sich, ob er wirklich auf dem Platz stand.
Schweinsteiger (Bayern München):
Wollte von Beginn an mit dem Fuß durch die Wand. Das ist löblich, Schweinsteigers Engagement erinnerte schon wieder an frühere Zeiten (die guten). Leider zu wenig effektiv.
Podolski (Bayern München, ab 45. für Lahm):
Kam als freies Radikal ins linke Mittelfeld und wirkte schon nach zwei Minuten so belebend wie ein Sauerstoffzelt. In der 50. Minute hatte Podolski seinen ersten Torschuss, in der 58. seinen zweiten. Zweites Empfehlungsschreiben nach dem 2:2 gegen Weißrussland.
Rolfes (Bayer Leverkusen, ab 70. für Frings):Stoppte den Ball vor Ballacks Freistoß. Mehr war nicht, aber mehr musste auch nicht sein.
Odonkor (Sevilla, ab 79. für Schweinsteiger): Schnell noch rein gekommen. Einmal schnell angetreten, dann war das Spiel auch schon vorbei.
Sturm:
Gomez (VfB Stuttgart):
Vergab die große Chance, sich nachdrücklich zu empfehlen, als er die größte Chance der ersten Halbzeit vergab. Immerhin erfüllte Gomez die Vorgabe, Räume zu schaffen. Es lief nur niemand hinein. In der zweiten Hälfte wenig standfest, rutschte oft aus. Nicht mal den Platz konnte Gomez bezwingen.
Kuranyi (FC Schalke):
Der Ball an seinem Fuß erinnerte mitunter an eine Flipperkugel, Kuranyi bekam sie einfach nicht unter Kontrolle. Das störte den Spielfluss, nicht aber die Schalker Fans, die ihn nach jedem herausgeholten Einwurf feierten. Seine beste Szene: Ein schöner Doppelpass mit Gomez.
Neuville (M'gladbach, ab 70. für Kuranyi):
Der Mann für besondere Momente kam spät, aber dafür gewaltig. Traf vier Minuten nach seiner Einwechslung zum Ausgleich, und in der Veltins-Arena war es plötzlich so laut wie 2006 in Dortmund nach seinem 1:0 gegen Polen. Neuville ist 35, aber manchmal kann auch ein alter Mann Hoffnung machen