DFB-Pokal Dortmund scheitert in Braunschweig
Braunschweig - Der Zweitligaclub ließ zumindest kämpferisch selten einen Klassenunterschied erkennen. Im Gegenteil: Nach der Dortmunder Führung durch Jan Kollers Kopfballtor (28. Minute) zeigten die Niedersachsen Moral und kamen durch ihren Torjäger Jürgen Rische zum Ausgleich (41.). Daniel Graf sorgte dann sechs Minuten vor dem Abpfiff für den Siegtreffer für die Eintracht.Damit ist Dortmund der zweite Erstligaclub, der sich schon nach der ersten Pokalrunde aus dem Wettbewerb verabschieden muss. Am Samstag scheiterte der 1. FC Köln beim Zweitligaaufsteiger Kickers Offenbach (1:3)."Das ist natürlich ein Traum für uns. Wir gelten ja als Pokalschreck. Für mich ist das natürlich ein Riesenerlebnis. Aber es gab keinen Mann des Abends, sondern eine Mannschaft des Abends. Wir haben hervorragend gekämpft, und die Zuschauer waren phantastisch", jubelte der Siegtorschütze Graf. Eintracht-Trainer Michael Krüger stimmte seinem Spielführer zu: "In der ersten Hälfte hatten wir ein bisschen zuviel Respekt vor den Dortmundern, sind aber auch unglücklich in Rückstand geraten. Vielleicht hat uns der Stromausfall wirklich geholfen."Der Borussia-Trainer Bert van Marwijk war hingegen maßlos enttäuscht: "Das ist eine Katastrophe. Der Gegner hat in der zweiten Hälfte nur auf Konter gespielt. Wir hatten genug Möglichkeiten, das Siegtor zu schießen. Wir hätten nur ruhig bleiben müssen, es sind einfach zuviele Leute nach vorne gerannt." Spielabbruch in der 35. Minute Für alle Teams war es ein unvergessener Abend. Denn beim Stand von 1:0 für Dortmund fiel der Strom und damit das Flutlicht im mit 22.200 Zuschauern gefüllten Stadion an der Hamburger Straße aus. Schiedsrichter Peter Sippel (München) brach die Partie in der 35. Minute ab und schickte die Mannschaften in die Kabine. 13 Minuten dauerte die Spielunterbrechung.Der Stromausfall war nur eine Frage der Zeit, denn die Partie war mit zwei Minuten Verspätung angepfiffen worden, weil es schon unmittelbar vor Beginn Stromschwankungen gab. "So etwas hat es auch schon in anderen Stadien gegeben", sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc in der Halbzeit. Eintracht-Manager Wolfgang Loos: "Wir wollten alles perfekt vorbereiten, leider hat uns dabei der Stromausfall einen Strich durch die Rechnung gemacht."Die Braunschweiger Stadiontechnik mag an diesem Abend zwar zweitklassig gewesen sein, sportlich war kaum ein Unterschied zwischen den beiden Mannschaften zu erkennen. Nach dem Seitenwechsel übernahm allerdings zunächst der in der Bundesliga noch sieglose Tabellenelfte mehr und mehr das Kommando und erarbeitete sich eine immer deutlichere Feldüberlegenheit. Schon in der 67. Minute hatte Lars Ricken die Entscheidung auf dem Fuß, sein Schuss aus 14 Metern Entfernung strich jedoch knapp über das Tor der Norddeutschen.Die Braunschweiger, die in der vergangenen Spielzeit den Erstligisten Hertha BSC Berlin aus dem Rennen geworfen hatte, mussten phasenweise ihrem laufaufwändigen Spiel in der Schlussphase Tribut zollen und standen zum Teil derart defensiv, dass sie sich kaum noch aus der eigenen Spielhälfte lösen konnten. Dennoch kämpften sich die Gastgeber am Ende wieder in die Partie zurück und wurden durch das Tor von Graf belohnt. Beim Zweitliga-Achten verdienten sich Torschütze Rische, der auch in der Zweiten Liga bereits dreimal traf, sowie Abwehrspieler Jan Tauer die besten Noten. Der kampfstarke Mittelfeldspieler Florian Kringe sowie der Tscheche Koller ragten aus dem Dortmunder Team heraus. Eintracht Braunschweig - Borussia Dortmund 2:1 (1:1)
0:1 Koller (28.)
1:1 Rische (41.)
2:1 Graf (84.)
Braunschweig: Stuckmann - Siegert, Amedick, Grimm, Tauer - Graf, Brinkmann (75. Bick), Celikovic, Caruso (60. Fuchs) - Rische, Kuru (69. Hauswald).
Trainer: Krüger
Dortmund: Weidenfeller - Degen, Wörns, Metzelder, Dede - Kringe, Kehl, Kruska - Smolarek (56. Gambino), Koller, Ricken (81. Odonkor).
Trainer: van Marwijk
Schiedsrichter: Sippel (München)
Zuschauer: 22.000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Brinkmann - Kruska, Kringe, Kehl