DFB-Pokal Schalke geht in Hoffenheim unter – Gladbach scheitert in Darmstadt

Hinten anfällig, vorne harmlos: Der FC Schalke 04 zeigte bei der TSG Hoffenheim eine desolate Vorstellung und verlor 1:5. Gladbach schied in Darmstadt aus, Wolfsburg und Bochum sind eine Runde weiter.
Schalker Tristesse in Hoffenheim

Schalker Tristesse in Hoffenheim

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Christian Kaspar-Bartke / Getty Images

Der FC Schalke 04 hatte in der 2. Runde des DFB-Pokals bei der TSG Hoffenheim keine Chance und unterlag 1:5 (0:3). Borussia Mönchengladbach flog bei Zweitligist SV Darmstadt raus. Auch der VfL Wolfsburg zeigte keine Galavorstellung, setzte sich aber 2:1 (1:1) gegen Eintracht Braunschweig durch. Bundesliga-Schlusslicht VfL Bochum kam gegen Drittligist EV Elversberg zu einem späten Sieg.

Schalke war von Anfang an unsicher und leistete sich einfache Fehler, nach vorne ging gar nichts. Hoffenheim musste sich nicht einmal besonders anstrengen – und lag dennoch nach nicht einmal 20 Minuten schon 2:0 vorn. Erst verlor Danny Latza den Ball im Mittelfeld an Ex-Schalker Ozan Kabak. Der bediente Munas Dabbur, der Hoffenheim 1:0 in Führung brachte (5. Minute). Auch danach spielte sich das Geschehen ausschließlich um den Schalker Strafraum ab. Schalke ließ die Gegner nahezu unbeirrt spielen, Angeliño legte aus rund 18 Metern das 2:0 nach (16.).

Das Spiel war kurz nach Anpfiff praktisch entschieden. Während Schalke bei der 0:3-Pleite gegen Hoffenheim in der Liga am vergangenen Freitag zumindest eine kämpferisch starke Leistung zeigte, funktionierte am Dienstagabend kaum etwas.

Fünf Minuten vor der Pause wechselte Schalke-Trainer Frank Kramer den völlig überforderten Rechtsverteidiger Tobias Mohr aus, für ihn kam Mehmet-Can Aydın – samt Papierzettel mit Anweisungen von der Trainerbank in der Hand. Aydın sortierte die Mannschaft neu, doch die Umstellungen änderten nichts am Spielverlauf. In der 43. Minute kombinierte sich Hoffenheim einmal mehr ohne Gegnerdruck durch, Dabbur verwandelte aus kurzer Distanz zum 3:0.

Kurz nach der Pause erhöhte Kabak mit einem Kopfball nach einer Freistoßflanke auf 4:0 (50.). Danach nahm Hoffenheim ein wenig das Tempo raus – und legte dennoch ein fünftes Tor nach. Wieder setzte sich Angeliño auf links durch, in der Mitte vollendete der eingewechselte Pavel Kadeřábek (63.). Dominick Drexler gelang nach einem Konter zumindest noch der Ehrentreffer (69.).

»Es war unbestritten die schlechteste Saisonleistung, schlechter geht's ja auch nicht«, sagte hinterher der in der Kritik stehende Trainer Frank Kramer und fügte an: »Das macht mich fast sprachlos, wie wir dieses Spiel bestritten haben. Mit welcher Wehrlosigkeit wir heute zu Werke gegangen sind, das ist mir ein Rätsel.« Ob Kramer im Amt bleibt, ließ Sportdirektor Rouven Schröder auf Nachfrage bei Sky offen.

Der DFB-Pokal liegt Niko Kovač. Der Trainer des VfL Wolfsburg bestritt in Braunschweig sein 22. Spiel in dem Wettbewerb und gewann zum 21. Mal. Dabei wäre sein Team bereits nach 30 Sekunden beinahe in Rückstand geraten, als Fabio Kaufmann im Strafraum zum Schuss kam. Innenverteidiger Sebastiaan Bornauw blockte den Versuch aber noch ab (1.).
Auf der anderen Seite bereitete der Belgier kurz darauf den Führungstreffer vor. Im Getümmel nach einem hohen Ball steckte Bornauw an der Strafraumgrenze zu Matthias Svanberg durch, der Eintracht-Keeper Jasmin Fejzić einen Beinschuss verpasste (8.).

Noch vor der Pause gelang den Gastgebern der Ausgleich, als VfL-Torwart Koen Casteels unnötigerweise aus dem Kasten stürmte und von Maurice Multhaup überlupft wurde (40.). Im zweiten Durchgang gelang Wolfsburg aber eine schöne Kombination von Lukas Nmecha und Jakub Kamiński, die dieser mit der Fußspitze zum 2:1-Siegtor vollendete.

Mit Darmstadt, das aktuell die Tabelle der 2. Bundesliga anführt, hatten die Gladbacher kein leichtes Los erwischt. Bei den Lilien kassierte der Bundesliga-Tabellensechste nach 23 Minuten das 0:1, als Phillip Tietz einen Querpass von Marvin Mehlem zur Führung nutzte. Darmstadts Matthias Bader traf kurz darauf die Latte (33.), aufseiten Gladbachs vergaben Marcus Thuram (38.) und Nathan N'Goumou (40.) gute Gelegenheiten. Erst nach der Pause brachte der 19-jährige Luca Netz den Ausgleich nach gutem Umschaltspiel der Gäste (48.).

Pech hatte Gladbach, als Schiedsrichter ein Elfmeter-würdiges Foul von Jannik Müller an Marcus Thuram übersah (54.). Statt der Chance auf den Siegtreffer wurde es in der Schlussphase hinten gefährlich: Ersatztorwart Tobias Sippel, der für den verletzten Yann Sommer ins Spiel gekommen war, schlug einen schwachen Abstoß, der über Aaron Seydel direkt wieder zurückkam. Aus spitzem Winkel traf der Joker zum entscheidenden 2:1 für Darmstadt (79.).

Der Tabellenletzte der Bundesliga zeigte eine schwache Leistung beim Drittligisten SV Elversberg, der in der ersten Runde bereits spektakulär gegen Bayer Leverkusen gewonnen hatte. Erst in der 85. Minute fiel der 1:0-Siegtreffer durch Bochums Kapitän Anthony Losilla. Bei einer Flanke kam Losilla aus kurzer Distanz zum Schuss, scheiterte aber zunächst an Elversberg-Torhüter Nicolas Kristof. Erst im zweiten Versuch landete der Ball im Tor.

Zuvor war Bochum durch Christopher Antwi-Adjei, der aus spitzem Winkel das Lattenkreuz traf (40.) und Kevin Stöger (55.) gefährlich geworden. Dem Rückstand entging der VfL mehrmals nur knapp: Kevin Koffi vergab aus zentraler Lage (15.), in der 58. Minute traf Jannik Rochelt die Latte.

kjo/mrk
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