

Hamburg - Acht Tage nach dem Aus in der Qualifikation zur Europa League hat sich der 1. FSV Mainz 05 auch im DFB-Pokal blamiert. Die Mannschaft des neuen Trainers Kasper Hjulmand schied in einem kuriosen Spiel bei Drittliga-Tabellenführer Chemnitzer FC 4:5 im Elfmeterschießen aus. Der Mainzer Johannes Geis hatte in der Nachspielzeit der Verlängerung mit einem Schuss aus 55 Metern den Ausgleich zum 5:5 (3:3, 1:0) erzielt.
Gefeierter Held der Chemnitzer war Torwart Philipp Pentke, der den Elfmeter des chilenischen WM-Teilnehmers Gonzalo Jara entschärfte und seinen Fehler vom 5:5 wieder gutmachte. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Anton Fink.
Nach Toren von Niki Zimling (25. Minute), Shinji Okazaki (49.) und Ja-Cheol Koo (73.) waren die Mainzer auf der Siegerstraße. Doch Chemnitz zeigte Moral. Fink traf per Doppelpack (50. und 55.). Dem Mainzer Niko Bungert unterlief zudem ein Eigentor (87.). "Wir haben bis zum 2:0 ein gutes Spiel gemacht. Danach hatten wir große Abwehrprobleme", sagte Hjulmand.
In der Verlängerung traf Markus Ziereis (103.), die Mainzer schlugen durch Bungert zurück (109.). Nach dem Treffer von Marco Kehl-Gomez (119.) schien dann der Drittligist der sichere Sieger zu sein, doch Geis düpierte CFC-Torwart Pentke mit seinem Schuss aus der eigenen Hälfte.
Auch der MSV Duisburg schaffte eine Überraschung. Die Mannschaft von Trainer Gino Lettieri besiegte den Zweitligisten 1. FC Nürnberg 1:0 (1:0) und kann durch den Einzug in die zweite Runde mit garantierten Zusatzeinnahmen von 268.000 Euro planen. Vor 18.108 Zuschauern in der Duisburger Arena war Zlatko Janjic (11./Foulelfmeter) für den Außenseiter erfolgreich.
Nürnberg musste nach der 1:5-Derbypleite vier Tage zuvor im Zweitliga-Match gegen Fürth den nächsten Rückschlag verkraften. Die Franken hatten bereits in den beiden vorherigen Jahren jeweils den Einzug in die zweite Pokalrunde verpasst.
Bayer Leverkusen gab sich keine Blöße. Mit einem Fünferpack schoss Torjäger Stefan Kießling den Bundesligisten fast im Alleingang in die zweite Pokalrunde. Der Ex-Nationalspieler erzielte beim 6:0 (4:0) gegen den Verbandsligisten SV Alemannia Waldalgesheim schon im ersten Abschnitt vier Tore und wurde erst durch seine Auswechselung in der 62. Minute gestoppt.
Vier Tage vor dem Playoff-Hinspiel zur Champions League beim FC Kopenhagen am Dienstag (20.45 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) bescherte Kießling (2., 24., 31., 41./Foulelfmeter, 59.) seinem neuen Trainer Roger Schmidt ein gelungenes Pflichtspiel-Debüt. Das sechste Tor erzielte Heung-Min Son (82.).
Sechstligist Waldalgesheim war trotz großen Kampfgeistes erwartungsgemäß chancenlos. Immerhin bleiben vom "Traumlos" Bayer Leverkusen (Trainer André Weingärtner) die garantierten Einnahmen in Höhe von 140.000 Euro für "neue Umkleideräume und ein neues Bistro" (Klubchef Reinhard Schenk).
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Stefan Kießling war der Mann des ersten DFB-Pokal-Abends: Der Leverkusener Stürmer erzielte fünf Treffer beim 6:0-Sieg des Bundesligisten gegen den Verbandsligisten Alemannia Waldalgesheim.
Zugang Hakan Calhanoglu (l.), der vom Hamburger SV zu Bayer gewechselt war, absolvierte sein erstes Pflichtspiel für Leverkusen.
Der türkische Nationalspieler durfte seinem Mitspieler Kießling (r.) regelmäßig gratulieren. Vier Tore erzielte der ehemalige Nationalspieler alleine in der ersten Hälfte.
Insgesamt freute sich Kießling über fünf Tore in der ersten Pokalrunde.
Deutlich mehr Probleme hatte der 1. FSV Mainz 05 beim Drittligisten Chemnitzer FC. Hier kämpfen Dan-Patrick Poggenberg (l.) aus Chemnitz und der Mainzer Benedikt Saller um den Ball.
2:0 führte Mainz zwischenzeitlich - ganz zur Freude von Torwart Loris Karius. Doch Chamnitz schlug zurück und so stand es nach 90 Minuten 3:3-Unentschieden.
Der Chemnitzer Marcel Hofrath jubelt über den Treffer zum 3:3. in der 87. Minute. Niko Bungert hatte den Schuss noch unhaltbar abgefälscht - es ging in die Verlängerung.
Dort ging der Wahnsinn weiter: Zweimal gingen die Chemnitzer in Führung, doch in der Nachspielzeit traf der Mainzer Johannes Geis von der Mittellinie zum 5:5 - Elfmeterschießen.
Im Elfmeterschießen trafen alle Chemnitzer, die Sensation war perfekt. Der Mainzer Trainer Kasper Hjulmand war ratlos.
Gonzalo Jara verschoss als Einziger, sorgte so für die Niederlage der Mainzer und schlich geknickt vom Platz.
Der Mainzer Torwart Loris Karius konnte keinen Chemnitzer Elfmeter parieren und verließ das Stadion mit hängendem Kopf.
Den entscheidenden Treffer erzielte Kapitän Anton Fink, der sich im Jubel seines Trikots entledigte.
Die Freude beim Drittligisten Chemnitzer FC kannte keine Grenzen.
Ungläubig verlässt der Mainzer Niki Zimling den Platz. Das Projekt DFB-Pokal ist für den Bundesligisten bereits nach der ersten Runde beendet.
Eine kleine Sensation gab es in Duisburg: Drittligist MSV ging gegen Bundesligaabsteiger 1. FC Nürnberg früh durch einen Elfmeterteffer von Zlatko Janjic in Führung.
Es sollte der einzige Treffer der Partie bleiben. Die Nürnberger haderten nach dem Erstrunden-Aus im DFB-Pokal.
Nürnbergs Trainer Valérien Ismaël wirkt ideenlos. Es war die zweite Pleite innerhalb weniger Tage nach dem 1:5-Debakel im Derby gegen Greuther Fürth.
Freude hingegen beim MSV Duisburg: Der Drittligist steht in der 2. Runde des DFB-Pokals.
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