

In der kommenden Saison trainiert Niko Kovac den FC Bayern. In seinem letzten Spiel als Coach von Eintracht Frankfurt feierte der Kroate einen sensationellen Sieg gegen seinen neuen Arbeitgeber. Frankfurt gewann 3:1 (1:0) gegen die Münchner und dadurch zum fünften Mal den DFB-Pokal. Bayern-Trainer Jupp Heynckes beendet seine Karriere dagegen mit einer Niederlage.
Matchwinner war Ante Rebic, der die ersten beiden Treffer für die Eintracht erzielte. Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Robert Lewandowski war für die Bayern zu wenig. In der sechsten Minute der Nachspielzeit sorgte der eingewechselte Mijat Gacinovic für den Endstand.
Rebic bringt Frankfurt früh in Führung
Die Münchner hätten schon in der 8. Minute in Führung gehen können, doch Lewandowski traf mit einem Freistoß aus 17 Metern die Unterkante der Latte, von dort sprang der Ball zurück ins Feld.
Nur drei Minuten später ging die Eintracht dank ihres starken Pressings in Führung. Rebic nahm James Rodríguez in der gegnerischen Hälfte den Ball ab und startete durch in den Strafraum, Kevin-Prince Boateng spielte einen schönen Steilpass in den Lauf des Kroaten, der an Sven Ulreich vorbei einschob (11. Minute).
In der Folge hatten die Münchner eine Reihe guter Chancen auf den Ausgleich, aber Thomas Müller (17. und 33.), Joshua Kimmich (24.) und Lewandowski (26. und 35.) vergaben aussichtsreiche Gelegenheiten. Auf der anderen Seite hätte Jonathan de Guzman nach Vorarbeit von Rebic fast das 0:2 erzielt, verpasste den Ball aber knapp (37.).
Zwei Entscheidungen mit Hilfe des Videoassistenten
Das 1:1 fiel kurz nach Wiederanpfiff: Niklas Süle brachte den Ball von rechts vors Tor, wo Lewandowski mit Hilfe seines Gegenspielers Omar Mascarell gegen den Lauf von Eintracht-Keeper Lukas Hradecky traf (53.). Zum Sieg reichte es für die Bayern nicht, weil Rebic nach einem Konter in der 82. Minute das 2:1 erzielte.
Der Treffer hielt auch einer Überprüfung des Videoassistenten stand. Boateng hatte den Ball zuvor zwar an die Hand bekommen, aber Schiedsrichter Felix Zwayer entschied nach Ansicht der Zeitlupe, dass keine Absicht vorlag, und gab das Tor.
In der fünften Minute der Nachspielzeit forderten die Bayern nach Foul von Boateng an Javi Martínez im Strafraum einen Elfmeter. Zwayer nutzte erneut die Möglichkeit, sich die Szene noch mal anzuschauen, gab aber keinen Strafstoß, sondern einen Eckball für die Münchner. Ulreich kam mit nach vorne, die Frankfurter gewannen den Ball, und Gacinovic vollendete den Konter nach einem Sprint übers ganze Feld ins leere Tor.
Durch ihren ersten Pokalsieg seit 30 Jahren haben sich die Frankfurter für die Europa League qualifiziert. RB Leipzig muss als Tabellensechster der abgelaufenen Bundesligasaison in die Europa-League-Qualifikation. Der VfB Stuttgart, der bei einem Bayernsieg nachgerückt wäre, wird in der kommenden Spielzeit nicht international vertreten sein.
Bayern München - Eintracht Frankfurt 1:3 (0:1)
0:1 Rebic (11.)
1:1 Lewandowski (53.)
1:2 Rebic (82.)
1:3 Gacinovic (90.+6)
München: Ulreich - Alaba, Hummels, Süle, Kimmich - Thiago (64. Tolisso), Martínez, James - Ribéry (87. Wagner), Lewandowski, Müller (70. Coman)
Frankfurt: Hradecky - Willems, Salcedo, Abraham, da Costa - Hasebe - Rebic (89. Haller), de Guzman (74. Russ), Mascarell, Wolf (60. Gacinovic) - Boateng
Zuschauer: 76.322 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Felix Zwayer
Gelbe Karten: Lewandowski, Coman / Salcedo, Willems, Hasebe, Gacinovic
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Eintracht Frankfurt hat zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte den DFB-Pokal gewonnen. Im Finale von Berlin setzten sich die Hessen 3:1 (1:0) gegen den favorisierten FC Bayern München durch.
30 Jahre nach Lajos Détári hat Frankfurt einen neuen Pokalhelden: Ante Rebic hat die Eintracht mit seinem Doppelpack zum fünften Pokalsieg der Vereinsgeschichte geschossen.
Plausch unter Kollegen: Niko Kovac (r.) übernimmt im Sommer von Jupp Heynckes als Trainer des FC Bayern. Im Pokalfinale 2018 standen sie sich noch einmal gegenüber.
Plausch unter Präsidenten: Reinhard Grindel (DFB) und Frank-Walter Steinmeier (Bundesrepublik Deutschland).
Zwei Klublegenden brachten das Objekt der Begierde: Paul Breitner und Karl-Heinz "Charly" Körbel trugen den Pokal vor Spielbeginn ins Berliner Olympiastadion. Helene Fischer trat übrigens nicht auf.
Rückkehr: Manuel Neuer stand nach seiner Fußverletzung erstmals wieder im Kader des FC Bayern. Eingesetzt wurde er aber auch im letzten Vereinspflichtspiel der Saison nicht. Seine WM-Teilnahme bleibt fraglich.
In der achten Spielminute hatten die Frankfurter großes Glück, als Robert Lewandowski mit einem Freistoß nur die Unterkante der Torlatte traf. Von dort prallte der Ball zurück ins Feld.
Auf der Gegenseite erzielte Ante Rebic den Führungstreffer für die Eintracht. Es war sein achtes Pflichtspiel-Tor in dieser Saison.
Schon im Finale des Vorjahrs hatte er getroffen, sein Klub aber am Ende 1:2 gegen den BVB verloren.
Es war eine intensive erste Spielhälfte. Bayern hatte die bessere Zweikampfbilanz (60 Prozent gewonen), die größen Spielanteile (75 Prozent Ballbesitz) und mehr Torabschlüsse (10:2). In Führung lag nach 45 Minuten aber Frankfurt.
Auch, weil Lewandowski eine weitere gute Möglichkeit ausließ (26. Minute).
Die Frankfurter Fankurve, hier noch mit bester Sicht aufs Spielgeschehen.
Pyrotechnik ist kein Verbrechen, bringt aber Zeitpläne durcheinander.
Der Anstoß der zweiten Hälfte verzögerte sich um mehrere Minuten.
Der Ausgleichstreffer in der 53. Minute: Robert Lewandowski profitierte entscheidend davon, dass Omar Mascarell den Ball noch leicht abfälschte.
Es war Lewandowskis 41. Pflichtspieltor in dieser Saison, das sind 20 mehr als jeder andere aktuelle Bundesliga-Spieler (Timo Werner erzielte 21 Treffer).
Alles sah nach einer Verlängerung aus. Dann aber kam die 82. Minute.
Rebic brachte die Frankfurter mit seinem zweiten Treffer des Abends sensationall wieder in Führung. Es war sein erster Doppelpack überhaupt für die Eintracht - perfektes Timing.
In der Nachspielzeit machte der eingewechselte Mijat Gacinovic die Sensation perfekt. Frankfurt siegte 3:1 (1:0).
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