Sommermärchen-Affäre DFB zahlte hohe Summen für Beckenbauer-Berater

Gut eine halbe Million Euro für den Finanzberater, 10.000 Euro im Monat für den Manager: Nach SPIEGEL-Informationen zahlte der DFB Vertrauten von Franz Beckenbauer hohe Summen.
Franz Beckenbauer

Franz Beckenbauer

Foto: REUTERS

Franz Beckenbauer hat als Präsident des Organisationskomitees (OK) für die WM 2006 und als Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees wirtschaftlich noch stärker vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) profitiert als bisher bekannt. Wie der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, hielt der Verband über Jahre sowohl Beckenbauers Finanzberater als auch seinen Privatmanager mit hohen sechsstelligen Beträgen frei. Dies belegen interne Abrechnungsunterlagen des DFB.

Im Herbst 2016 hatte der SPIEGEL bereits enthüllt, dass Beckenbauer, der angeblich ehrenamtlich für das WM-OK arbeitete, 5,5 Millionen Euro erhalten hatte - Geld eines Sponsors, das offiziell für die WM-Kasse bestimmt war. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)

Aus bislang unbekannten DFB-Dokumenten geht nun hervor, dass Beckenbauers Finanzberater Wilfried Krebs insgesamt 546.000 Euro vom WM-OK erhielt - als "pauschale Abgeltung der Personalkosten und Büroinfrastrukturkosten". Offenbar auch für Aufgaben, die nichts mit der WM zu tun hatten.

Anrüchig erscheint auch der Vertrag, den der DFB im März 2007 mit Beckenbauers Manager Marcus Höfl schloss. Für die "Unterstützung" Beckenbauers als Mitglied des Exekutivkomitees der Fifa garantierte der Verband Höfl über Jahre ein "monatliches Pauschalhonorar von 10.000 Euro", plus 25.000 Euro für die "Erstausstattung des Büros". Zusätzlich überwies der DFB 2006 rund 600.000 Euro an die Franz-Beckenbauer-Stiftung - als Prämie "für acht Jahre ehrenamtliches Wirken im Sinne der WM", wie es in den Unterlagen heißt.

Der DFB bestätigte die Zahlungen an Höfl, Krebs und die Beckenbauer-Stiftung, machte aber keine Angaben über die Hintergründe.

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