Länderspiel gegen Belgien
Tor nach 88 Sekunden – DFB-Spielerinnen gewinnen erneut
Nach der souveränen EM-Qualifikation hatten die deutschen Nationalspielerinnen auch gegen Belgien wenig Mühe. Die Bundestrainerin war dennoch nicht zufrieden.
Svenja Huth schaut dem Ball beim Führungstor hinterher
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Moritz Mueller / imago images/Moritz Müller
500 Tage vor Beginn der Europameisterschaft in England sind die deutschen Fußball-Nationalspielerinnen mit einem Sieg gegen Belgien in ihr Länderspieljahr gestartet. Das Team von Martina Voss-Tecklenburg setzte sich in Aachen 2:0 (1:0) gegen die »Red Flames« durch.
Es dauerte nur 88 Sekunden, bis die DFB-Elf in Führung ging: Felicitas Rauch spielte den Ball von der linken Seite zu Klara Bühl, die sich gegen Laura Deloose durchsetzte und an den Fünfmeterraum passte. Von dort traf Svenja Huth mittig ins Tor. Die deutsche Elf dominierte die erste Viertelstunde, hatte dann aber Glück, dass ein Tor der Belgierin Marie Minnaert in der 26. Spielminute wegen Abseits nicht gegeben wurde. Die Entscheidung war diskutabel. Wenige Minuten später traf Lea Schüller nach einem langen Ball aus 13 Metern ins belgische Tor, doch auch hier wurde auf Abseits entschieden (30.).
Kurz vor der Pause vergab Sydney Lohmann die Chance, zu erhöhen: Sie musste aus fünf Metern eigentlich nur noch einschieben, verpasste aber den Ball. Besser machte es nach Wiederanpfiff Lea Schüller, die mit einer schönen Direktabnahme aus zwölf Metern nach einer Flanke von Huth erhöhte (55.).
In der zweiten Halbzeit feierte mit Nicole Anyomi eine Offensivspielerin ihr Länderspieldebüt, sie ersetzte Bühl nach einer Stunde und fügte sich mit schönen Flügelläufen und Pässen ein. Auch Sjoeke Nüsken kam im Mittelfeld zu ihrem ersten Einsatz im DFB-Trikot.
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nahm die Leistung gegen Belgien als ordentliche Basis, benannte aber auch die Mängel. »Nicht zufrieden sind wir mit der Präzision, dem letzten Pass, der einfachen Lösung. Viele Flanken kamen nicht dahin, wo sie hinkommen sollen. Daran müssen wir arbeiten«, sagte sie.
Mehrere Spielerinnen konnten wegen Coronavirus-Mutation nicht einreisen
Die Begegnung fand innerhalb des Drei-Nationen-Turniers »Three Nations. One Goal« statt. Die Verbände aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien wollen gemeinsam die Weltmeisterschaft 2027 ausrichten. Zum Duell mit den Europameisterinnen aus den Niederlanden kommt es am Mittwoch (18.30 Uhr/TV: Eurosport). Am vergangenen Donnerstag hatten die Niederlande Belgien bereits mit 6:1 besiegt. Mit einem weiteren Sieg kann Deutschland das Turnier für sich entscheiden.
In der EM-Qualifikation hatte das Team von Martina Voss-Tecklenburg alle acht Partien gewonnen, bis zum 3:1 (2:1) in Irland hatte es nicht mal einen Gegentreffer gegeben.
Im Vergleich zum Irland-Spiel musste Voss-Tecklenburg auf zahlreiche Spielerinnen verzichten: Wegen des Einreiseverbots für Personen aus Großbritannien standen Melanie Leupolz, Ann-Katrin Berger (beide FC Chelsea) und Leonie Maier (FC Arsenal) nicht im Kader. Auch Turid Knaak (Atlético) und Lena Petermann (HSC Montpellier) waren nicht nominiert. Lina Magull fällt nach einer Verletzung im Training auch gegen die Niederlande aus. Bis zum Jahresende soll in elf Länderspielen das Team für die EM entwickelt werden.