Dritte Liga Offenbach akzeptiert Lizenzentzug

Zwangsabstieg für einen Traditionsverein: Kickers Offenbach haben den Lizenzentzug für die dritte Liga hingenommen. Der verschuldete Verein will jetzt in der Regionalliga einen Neuanfang versuchen. Profiteur des Abstiegs ist Darmstadt 98.
Offenbacher Fans: Drittliga-Lizenz ist endgültig weg

Offenbacher Fans: Drittliga-Lizenz ist endgültig weg

Foto: DPA

Hamburg - Die Offenbacher Kickers geben im Kampf um die Drittliga-Lizenz auf. Der Traditionsclub bestätigte am Freitag, dass er nicht mehr vor das Ständige Schiedsgericht ziehen wird, um die Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) anzufechten. Dies sagte ein Clubsprecher und kündigte für den Nachmittag eine Pressemitteilung an. Der Präsidiumsentscheidung des mit 9,1 Millionen Euro verschuldeten Traditionsclubs wurde vom Aufsichtsrat am Donnerstagabend zugestimmt.

Die Vereinsführung sieht keine Chance für ein anderes Urteil und wird den Zwangsabstieg in die Regionalliga Südwest akzeptieren. Der DFB-Pokalsieger von 1970 hat zudem die Insolvenz beantragt. "Durch das Nichterteilen der Zulassung für die 3. Liga wurde unserem Sanierungsplan jedwede Grundlage entzogen", erklärte OFC-Geschäftsführer David Fischer am Freitag. "Aufgrund der extrem angespannten Liquiditätslage blieb uns nichts anderes übrig. Der aus der Vergangenheit resultierende Schuldenberg war einfach zu groß."

Der DFB hatte den Kickers die Spielberechtigung verweigert, weil der Verein eine Bedingung im Lizenzierungsverfahren nicht erfüllt hatte. Dabei ging es um eine Finanzierungslücke in Höhe von zwei Millionen Euro.

Spieler und Trainer ohne gültige Verträge

Geschäftsführer Fischer hatte am Montag noch angekündigt, vor das Schiedsgericht zu ziehen. Die Erfolgsaussichten waren allerdings von vornherein als gering eingeschätzt worden - so sah es offenbar auch Offenbachs Anwalt Christoph Schickhardt, der 2002 Eintracht Frankfurt in einer ähnlichen Situation vor dem Schiedsgericht herausgepaukt hatte. Der Gang vor das Schiedsgericht hätte die Offenbacher zudem weitere 50.000 Euro gekostet.

Ursprünglich stand bei den Kickers am kommenden Mittwoch bereits das erste Training für die neue Saison an. Dieses wurde aber verschoben, da weder Trainer Rico Schmitt noch die Spieler Verträge für die vierthöchste Spielklasse besitzen.

Als Nachrücker für den OFC in die dritte Liga steht damit der hessische Rivale SV Darmstadt 98 fest, der nach dem 1:1 am letzten Spieltag gegen die Stuttgarter Kickers eigentlich abgestiegen war.

aha/dpa

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