Drittliga-Partie gegen Darmstadt Mehr als 50 Verletzte nach Ausschreitungen in Erfurt

Ausschreitungen in Erfurt: "Eine Schande für den Sport"
Foto: Frank Steinhorst/ dpaHamburg - Schwere Ausschreitungen haben das die Drittliga-Partie zwischen Rot-Weiß Erfurt und Darmstadt 98 überschattet: Insgesamt wurden 55 Personen bei den Auseinandersetzungen zwischen beiden Fanlagern und der Polizei während und nach dem Spiel im Steigerwaldstadion leicht verletzt. Unter den Verletzten waren 39 Polizeibeamte, Sanitäter und Ordnungskräfte.
Kurz nach dem Anpfiff zur zweiten Hälfte war es laut der Polizei zu "massiven Angriffen auf Ordner und Polizei in Form von Steinwürfen und Tätlichkeiten" gekommen. Anhänger beider Clubs waren über Sicherheitszäune geklettert und hinter den Fanblöcken am Marathontor aufeinander losgegangen. Dabei flogen Steine und Flaschen. Grund dafür soll eine vorausgegangene Festnahme eines Darmstädter Fans gewesen sein.
Die Beamten mussten die Krawallmacher mit Hilfe von Pfefferspray trennen. Nach dem Eingriff von Polizei und Ordnungskräften konnte die Situation innerhalb kurzer Zeit wieder beruhigt werden.
"Wir sind zwar noch nicht abschließend und im Detail informiert über das, was sich da hinter dem Marathontor im Einzelnen getan hat, aber das sind Dinge, die wir nicht beim Fußball sehen wollen. Wenn ich zudem höre, dass über 50 Personen dabei Schaden genommen haben, fehlt mir jedes Verständnis. So etwas ist eine Schande für den Sport. Nach meinen bisherigen Erkenntnissen ging die Gewalt von den Gästefans aus", sagte Erfurts Präsident Rolf Rombach.
Die Verantwortlichen von Darmstadt 98 wollten sich noch nicht zu den Vorfällen äußern. Geschäftsführer Michael Weilguny kündigte gegenüber dem "Hessischen Rundfunk" jedoch eine schnelle Aufklärung an. In jedem Fall drohen beiden Vereinen empfindliche Strafen durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB).
Das Spiel gewann Rot-Weiß Erfurt vor 4978 Zuschauern 2:0 (1:0).