Dynamo Dresden verzichtet auf Rechtsmittel Klaglos abgestiegen

Zu hohes Spielpensum, Zweifel an Coronatests - Zweitliga-Absteiger Dresden sieht sich als Opfer äußerer Umstände. Im Kampf um den Klassenverbleib erwog Dynamo den Gang vors Gericht. Das ist nun vorbei.
Dynamo-Banner im Rudolf-Harbig-Stadion

Dynamo-Banner im Rudolf-Harbig-Stadion

Foto: Robert Michael/ dpa

Dynamo Dresden wird keine rechtlichen Schritte gegen den Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga einleiten. Dies verkündete der Klub nach einer Sitzung der Geschäftsführung mit den Vertretern sämtlicher Vereinsgremien. Zuletzt hatte sich der achtmalige DDR-Meister juristische Mittel gegen die Deutsche Fußball Liga (DFL) zur Kompensation eines Wettbewerbsnachteils, den der Klub angemahnt hatte, vorbehalten.

"Im Prozess der Risikoabwägung mussten wir feststellen, dass etwaige Konsequenzen nicht bis ins Detail vorhersehbar sind", wird der SGD-Aufsichtsratsvorsitzende Jens Heinig in einer Mitteilung  zitiert: "Wir hätten uns mit allen Folgen darauf einstellen müssen, dass wir auf eine jahrelange juristische Auseinandersetzung mit sehr geringen Aussichten auf Erfolg zusteuern. Eine solch kostenintensive Ablenkung von unserem Kerngeschäft, bei der sehr viele Ressourcen gebunden werden würden, kann nicht im Interesse unseres Vereins sein."

Dresden sieht sich durch den Neustart der 2. Liga nach der Coronapause enorm benachteiligt. Die Mannschaft musste wegen mehrerer positiver Coronatests, die der Klub mittlerweile anzweifelt, in Quarantäne. Das Programm im Anschluss mit neun Spielen in 28 Tagen sei eine gravierende Wettbewerbsverzerrung gewesen. Dynamo war als Tabellenletzter in die Coronapause gegangen und schließlich auch als solcher abgestiegen. Einen Antrag auf Aufstockung der Liga, den der Klub der DFL vorgeschlagen hatte um so den Verbleib in Liga zwei zu gewährleisten, wird die DFL bei ihrer Mitgliederversammlung gar nicht erst zur Diskussion stellen.

"Recht haben und Recht bekommen sind leider manchmal zwei verschiedene Dinge", sagte der kaufmännische Geschäftsführer Michael Born und hoffte bei den Fans auf Verständnis für den Verzicht auf die Einlegung rechtlicher Schritte. Sport-Geschäftsführer Ralf Becker fügte hinzu: "Es ist kein Geheimnis, dass wir uns bei diesem Thema sowohl von der Deutschen Fußball Liga als auch von den anderen Vereinen mehr Solidarität gewünscht hätten", aber nun gelte es den "vollen Fokus" und die "volle Kraft" auf die 3. Liga zu richten.

mon/sid
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