Verletzter Doppeltorschütze Uruguay bangt um Edinson Cavani

Edinson Cavani (r.) humpelt am Samstag verletzt vom Platz - gestützt von Cristiano Ronaldo
Foto: JUAN HERRERO/EPA-EFE/REX/ShutterstockTief in der Nacht humpelte Uruguays verletzter Fußballheld Edinson Cavani ins Mannschaftshotel in Sotschi, da vergaß er beim begeisternden Empfang durch Hunderte Fans für einen Moment die Schmerzen. "Edi, Edi, Edi!", brüllten die vom Viertelfinaleinzug euphorisierten Anhänger immer wieder den Namen des Matchwinners beim 2:1-Sieg der Himmelblauen im WM-Achtelfinale über Portugal.
Cavani winkte lächelnd in die Menge, dann verschwand der Doppeltorschütze auf seinem Zimmer. "Ich bin unendlich glücklich und sehr zufrieden mit dem, was wir geschafft haben. Das ist wirklich toll. Es ist unglaublich beeindruckend, und es rührt mich zutiefst, was hier passiert ist. Das haut mich um", sagte Cavani. "Aber jetzt geht es weiter. Wir sehen, dass das Ganze jetzt läuft, und müssen diesen Traum weiterleben. Wir glauben, dass wir bis zum Schluss durchhalten können."
Ob der Angreifer von Paris Saint-Germain im Viertelfinale gegen Frankreich um seinen Vereinskollegen Kylian Mbappé dabei tatsächlich selbst mithelfen kann, ist jedoch fraglich. Direkt nach dem Duell mit Weltfußballer Cristiano Ronaldo, das Cavani klar für sich entschied, begann nämlich das große Bangen um den 31-Jährigen.

Uruguay im Viertelfinale: Wer braucht Ronaldo, wenn er Cavani hat?
"Wir alle hoffen und drücken die Daumen, dass er sich so schnell wie möglich erholt. Edi ist sehr wichtig für die Mannschaft", sagte sein Sturm-Partner Luis Suárez. Auch Uruguays Trainer Oscar Tabarez bleibt vor dem Duell mit den Franzosen nur die Hoffnung. Er mache sich Sorgen, da nicht viel Zeit bleibe, sagte der 71-Jährige. "Es ist noch unklar, wie ernst es ist".
Gestützt von Ronaldo und unter dem Applaus der Zuschauer war Cavani in der 74. Minute vom Feld gehumpelt. Wade, Knie, Schienbein - den genauen Ort der Schmerzen konnte er zunächst selbst nicht so genau lokalisieren. "Ich habe einen Schlag abbekommen", berichtete er lediglich. "Wenn Gott will, bin ich am Freitag wieder dabei. Ich werde alles Mögliche und Unmögliche daransetzen, um aufzulaufen."
Ein Ausfall von Cavani am Freitag gegen Frankreich würde laut Antoine Griezmann "einiges verändern" - mutmaßlich zugunsten der Franzosen. Cavani sei von seiner Art her "der beste Stürmer", sagte Griezmann am Sonntag: "Er arbeitet für die Mannschaft, gibt Anweisungen und braucht vor dem Tor nicht viele Möglichkeiten."
Griezmann verglich die Spielweise der Südamerikaner mit der seines Klubs Atlético Madrid. "Sie geben alles für ihr Team. Es ist schön, weil ich es jeden Tag bei Atlético erlebe."