Einsatz auf Schalke Rauball rügt Chef der Polizei-Gewerkschaft

Polizeieinsatz auf Schalke: Liga-Chef contra Polizei-Funktionär
Foto: Friso Gentsch/ dpaHamburg - Der umstrittene Polizeieinsatz beim Champions-League-Playoff-Spiel zwischen Schalke 04 und Paok Saloniki erregt noch eine Woche später die Gemüter. "Wir als Deutsche Polizeigewerkschaft stehen voll hinter der Einsatzentscheidung", schreibt Rainer Wendt, Vorsitzender der "Deutschen Polizeigewerkschaft" (DPolG) in einem Betrag für die "Sport Bild" und kritisiert die Schalke-Vorstände Horst Heldt und Peter Peters scharf.
"Wenn Herr Heldt und Herr Peters behaupten, der Pfefferspray- und Schlagstock-Einsatz seien unverhältnismäßig gewesen, muss ich sagen: Sie haben gar keine Ahnung und sollten öffentlich erst mal den Mund halten." Die Funktionäre säßen auf der Ehrentribüne und würden Canapés essen, während "unsere Leute zwischen den Blöcken stehen und sich ihrer Haut erwehren" müssten.
Der Konter für Wendt kam prompt: "In jedem Fall halte ich es für anmaßend, wenn ein führender Polizei-Gewerkschafter den Verantwortlichen von Schalke 04 den Mund verbieten möchte", sagte Liga-Präsident Reinhard Rauball, zugleich Präsident von Schalkes Erzrivale Borussia Dortmund, der "Sport Bild". Das Management stehe als Veranstalter in der Verantwortung, die Sicherheit zu gewährleisten. "Diese Praktiker kennen sich im Zweifel vor Ort besser aus als ein Gewerkschaftsfunktionär mit Sitz in Berlin", sagte Rauball.
Griechische Fans fühlten sich durch Flagge provoziert
Bei dem Spiel zwischen Schalke und Saloniki hatte eine Hundertschaft der Polizei den Block der Gastgeber gestürmt, weil sich Schalke-Fans geweigert hatten, eine mazedonische Flagge abzunehmen. Durch diese fühlten sich die griechischen Anhänger angeblich derart provoziert, dass sie mit einem Block- und Platzsturm drohten, sollte die Flagge hängen bleiben. Daraufhin ging die Polizei in den Schalker Block.
Schalke-Vorstand Peters hatte den Einsatz anschließend kritisiert: "Dieser war völlig unverhältnismäßig. Wir können dies absolut nicht gutheißen und bringen dafür nicht das geringste Verständnis auf. Wir sehen dringend Gesprächsbedarf. Dieser Vorfall muss unbedingt aufgearbeitet werden", sagte er.
Der Einsatz sei laut Peters nicht mit dem Club abgestimmt gewesen. Dieser Sichtweise hatte Stefanie Dahremöller, Sprecherin der Polizei Gelsenkirchen, widersprochen: "Der Sicherheitsbeauftragte wusste definitiv Bescheid. Er wurde aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um das Banner entfernen zu lassen."