
EL: Doppelter Diouf, lässiges Leverkusen
EL-Gruppenphase Bayer und Hannover ziehen in K.o.-Runde ein
Hamburg - Starke Leistungen der Bundesligisten am vierten Spieltag der Europa League: Nachdem bereits der VfB Stuttgart einen Sieg gefeiert hatte und Mönchengladbach in letzter Minute zum Ausgleich gegen Marseille gekommen war, haben Bayer Leverkusen und Hannover 96 sogar den vorzeitigen Einzug in die K.o.-Runde geschafft.
Bayer gewann gegen Rapid Wien dank der Treffer von Jens Hegeler (4. Minute), André Schürrle (53.) und Manuel Fiedrich (66.) ungefährdet 3:0 (1:0). Für die 96er erzielte beim 3:2 (1:0) gegen Helsingborgs IF zunächst Stürmer Mame Diouf zwei Tore (3./50.), ehe Nikola Djurdjic (59.) und Alejandro Bedoya (67.) für den schwedischen Verein den Ausgleich markierten. In einer hektischen Schlussphase mit zwei Platzverweisen verwandelte Szabolcs Huszti schließlich einen Foulelfmeter zum umjubelten Erfolg (90.+1).
Die Entscheidung fiel kurz vor dem Ende, als Peter Larsson den eingewechselten Artur Sobiech im Strafraum von den Beinen holte. Larsson sah Rot wegen einer Notbremse, Teamkollege Walid Atta musste wegen unsportlichen Verhaltens ebenfalls vom Platz. Anschließend versenkte Huszti mit viel Glück den Strafstoß, Torwart Pär Hansson hatte noch eine Hand am Ball.
"Zu viel Leichtigkeit im Spiel gehabt"
Wie schon beim 2:1 im Hinspiel erwischte 96 dank Diouf einen guten Start. Huszti durfte ungestört flanken, Diouf kam frei zum Kopfball - 1:0. Auch im Anschluss bestimmte das Team von Trainer Mirko Slomka die Partie, leistete sich aber insgesamt zu viele Nachlässigkeiten.
Gegen die rustikale Defensive der Schweden hatte Hannover zwar viel Ballbesitz, kam aber zu selten zum Abschluss. Die Versuche von Didier Ya Konan (24.) und Diouf waren ebenso harmlos wie der Kopfball von Lars Stindl (38.). "Nach dem 1:0 haben wir ein bisschen zu viel Leichtigkeit im Spiel gehabt", sagte 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke.
Kurz nach dem Seitenwechsel flankte Stindl in den Strafraum auf Diouf - und der Senegalese war erneut per Kopf erfolgreich. Nun schien alles klar, doch die Freude kam zu früh.
Denn plötzlich wurde Helsingborg mutiger. Hannovers Abwehr wirkte plötzlich ungeordnet und die Gäste nutzten die sich bietenden Lücken. Mattias Lindström wurde am rechten Flügel nicht entscheidend gestört, seine Vorlage konnte Djurdjic frei zum Anschlusstor über die Linie drücken.
Jetzt kippte die Partie: Bedoya nutzte die Verwirrung in der 96-Defensive nach einem Freistoß zum Ausgleich. Die Schweden wollten mehr und brachten die Slomka-Schützlinge immer wieder in Verlegenheit. Doch schließlich kam Hannover doch noch zum Sieg.
Leverkusen siegt locker
Bayer Leverkusen gewann in der Gruppe K gegen Rapid Wien ohne Mühe 3:0 (1:0) und ist mit zehn Punkten nicht mehr von einem der ersten beiden Ränge zu verdrängen. Jens Hegeler (4.) köpfte Bayer frühzeitig in Führung. André Schürrle (53.) und Manuel Friedrich (66.) sorgten für die Entscheidung. Im nächsten Europa-League-Gastspiel bei Metalist Charkow am 22. November (19 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) geht es um den Gruppensieg.
Dem 1:0 ging ein Kopfball von Junior Fernándes an die Latte nach Flanke von Sidney Sam voraus, den Abpraller beförderte Hegeler über die Linie. Beim zweiten Bayer-Tor landete die Kopfball-Befreiung von Terrence Boyd genau bei Schürrle, der aus 16 Metern sehenswert vollstreckte. Friedrich traf beim 3:0 per Kopfball.
Leverkusen mit drei Wechseln in der Startaufstellung
Leverkusen tat sich gegen die ohne acht verletzte, erkrankte oder gesperrte Akteure angetretenen Gäste über weite Strecken schwer und hatte bei einigen Situationen Glück. Offensivspieler Christopher Trimmel (41.), der schon in der fünften Minute eine gute Gelegenheit besaß, hatte mit einem Pfosten-Kopfball Pech. Rapid-Kapitän Stefan Kulovits (34.) verzog zudem freistehend.
Bayer-Teamchef Sami Hyypiä und Trainer Sascha Lewandowski hatten gegenüber dem 3:2 am vergangenen Sonntag gegen Fortuna Düsseldorf auf drei Positionen rotiert. Kapitän Simon Rolfes, Junior Fernándes und Jens Hegeler waren für Stephan Kießling, Gonzalo Castro und Lars Bender neu in die Startformation gekommen. Bei Bayer fehlten außerdem die verletzten Bernd Leno, Michal Kadlec, Daniel Schwaab und Karim Bellarabi.
Bayer Leverkusen - Rapid Wien 3:0 (1:0)
1:0 Hegeler (4.)
2:0 Schürrle (53.)
3:0 Manuel Friedrich (66.)
Leverkusen: Rensing - Carvajal (74. Carlinhos), Manuel Friedrich, Toprak, Hosogai - Reinartz - Hegeler, Rolfes - Sam (46. Castro), Schürrle (62. Renato Augusto) - Junior Fernandes
Wien: Königshofer - Schimpelsberger, Sonnleitner, Gerson, Schrammel - Kulovits, Pichler - Trimmel, Wydra, Grozurek - Boyd (86. Prokopic)
Schiedsrichter: Libor Kovarik (Tschechien)
Zuschauer: 19.842
Gelbe Karten: Carvajal, Reinartz - Kulovits, Boyd