Elfmeterschießen Osnabrück schafft Aufstieg in Zweite Liga

Nach sieben Jahren Pause ist der VfL Osnabrück wieder da: Durch ein 8:7 im Elfmeterschießen gegen Union Berlin stiegen die Niedersachsen in die Zweite Liga auf.

Osnabrück - Held des Abends war VfL-Torhüter Uwe Brunn, der dreimal glänzend hielt und am Ende den entscheidenden Elfmeter für den Meister der Regionalliga Nord verwandelte. Jens Härtel (11.) hatte die Gäste in Führung gebracht. Christian Claaßen (44.) glich noch vor der Pause aus. Auch nach der Verlängerung hatte es noch 1:1 (1:1) gestanden. Am Sonntag hatten die Osnabrücker beim Nordost-Titelträger ein 1:1 erreicht.

Erstmals seit einem Jahr war das VfL-Stadion mit 20.000 Zuschauern ausverkauft, darunter 2500 Union-Fans. Am Abend zuvor und Stunden vor dem Spiel musste die Polizei massiv gegen Randalierer vorwiegend aus Berlin einschreiten. Während des Spiels blieb es bis kurz vor dem Ende ruhig.

Osnabrücks Trainer Lothar Gans hatte dieselbe Anfangsformation aufgeboten wie beim Hinspiel vier Tage zuvor. Sein bulgarischer Kollege Georgij Wassilew hatte hingegen auf drei Positionen gewechselt. Unter anderem kehrte Kapitän Jörn Schwanke nach wochenlanger Verletzungspause zurück und gab der Union-Deckung Sicherheit.

Die Gastgeber begannen offensiv und bestimmten zunächst das Geschehen, ohne aber die kampfstarken Berliner in Gefahr zu bringen. Nach elf Minuten war das Konzept der Osnabrücker über den Haufen geworfen. Der Berliner Libero Härtel überwand VfL-Torhüter Uwe Brunn mit seinem nicht unhaltbaren Freistoß aus 25 Meter Entfernung.

Die Osnabrücker wurden nach dem Treffer immer nervöser. Bei ihnen lief kaum noch etwas zusammen. Die Berliner agierten immer sicherer und konnten aus einer guten Abwehr immer wieder gefährlich zu Kontern ansetzen. Ihre beste Chance vergab Steffen Menze (17.), als er völlig frei an Brunn scheiterte. Als niemand mehr vor der Pause damit rechnete, schlug aber Osnabrücks Torjäger Claaßen (44.) nach guter Vorarbeit von Guido Spork zu und glich überraschend aus.

Nach dem Wechsel konnten sich beide Teams in der vom Kampf geprägten Partie kaum Chancen erarbeiten, auch wenn die Berliner insgesamt frischer wirkten. Eine kleine Möglichkeit hatten jedoch die Osnabrücker durch einen Freistoß des gut spielenden Liberos Lars Schiersand (74.). In der Verlängerung blieb die Partie spannend und wurde zunehmend hektischer. Erst sah der Berliner Daniel Ernemann (114.) die Gelb-Rote Karte, zwei Minuten später folgte ihm der Osnabrücker Matthias Rose mit einer Roten Karte. Torchancen gab es nicht mehr. So musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen, in dem VfL-Torhüter Brunn der Held wurde.

Osnabrück folgt damit dem 1. FC Saarbrücken und dem SSV Reutlingen als dritter Aufsteiger ins Fußball-Unterhaus. Union bleibt nur noch die Chance, in einer einfachen Punktrunde gegen den SC Pfullendorf (Tabellenzweiter der Regionalliga Süd) und LR Ahlen (Tabellenzweiter der Regionalliga West-Südwest) doch noch den Sprung in die nächsthöhere Klasse zu schaffen.

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