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Pleite gegen Dänemark: Bittere Pleite zum Auftakt

Foto: MICHAEL BUHOLZER/ REUTERS

Pleite gegen Dänemark Olsen-Bande lässt Niederlande verzweifeln

"Oranje" unter Zugzwang: Nach dem Fehlstart in die EM gegen Dänemark sind Spieler und Trainer fassungslos. Nun stehen die Niederlande schon im zweiten Gruppenspiel unter großem Druck - und dort geht es ausgerechnet gegen Erzrivale Deutschland.

Hamburg - Arjen Robben sank nach dem Abpfiff wie vom Blitz getroffen auf den Rasen im Stadion von Charkiw, fassungslos wie seine Mitspieler, fassungslos wie der verstummte niederländische Anhang. Das Team von Bondscoach Bert van Marwijk war von Dänemark im ersten EM-Spiel kalt erwischt worden und hatte überraschend 0:1 (0:1) verloren.

"Ich bin ein wenig sprachlos", sagte Mark van Bommel nach der Partie. Der Kapitän der Niederländer wollte seine Mitspieler zum zweiten EM-Titel nach 1988 führen, nun wird sogar der Kampf um den Einzug ins Viertelfinale eine Zitterpartie. "Wir müssen jetzt zweimal gewinnen", so van Bommel.

"Oranje" steht nun bereits im zweiten Gruppenspiel am Mittwoch (20.45 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) gegen die deutsche Auswahl unter großem Druck. "Unsere Aufgabe ist nun, Deutschland zu schlagen. Das weiß jeder Spieler", sagte Bondscoach Bert van Marwijk. Noch eine Niederlage kann sich die Elftal nicht erlauben, sonst ist der Vizeweltmeister bereits vor dem letzten Gruppenspiel gegen Portugal so gut wie ausgeschieden. Selbst bei einem Unentschieden droht den Niederländern das vorzeitige EM-Aus.

Das Ärgerliche aus Sicht der Niederländer: Die Niederlage gegen Dänemark war vollkommen unnötig. Phasenweise passte die spielerisch weit überlegene Elftal ähnlich wie beim Handball am gegnerischen Strafraum hin und her, erspielte sich Chancen im Überfluss, das Tor allerdings gelang den Dänen. Und das aus dem Nichts: Michael Krohn-Dehli nutzte in der 24. Minute die erste und beste Chance zum Siegtreffer und offenbarte damit gleichzeitig die Schwachstelle der niederländischen Mannschaft. Gleich drei Mann schafften es nicht, Krohn-Dehli am Abschluss zu hindern. Mit einem einfachen Haken zog er an ihnen vorbei und tunnelte anschließend auch noch Torhüter Maarten Stekelenburg.

Schwachstelle Abwehr

An guten Tagen fallen die Schwächen in der niederländischen Hintermannschaft nicht ins Gewicht, da die überragende Offensivabteilung um Robin van Persie, Wesley Sneijder und Robben meist für genügend eigene Treffer sorgt. Gegen Dänemark war das nicht der Fall. "Wir haben alles probiert, wir hatten sehr viele Chancen", sagte der ratlose van Marwijk anschließend.

Die Dänen zogen sich weit vor das Tor ihres Schlussmanns Stephan Andersen zurück, der den kurz vor EM-Beginn verletzten Thomas Sörensen vertrat - sie machten es den Niederländern genau dadurch schwer. Bis zehn Meter vor dem Strafraum sah alles mühelos und spielerisch aus, dann aber begannen die Probleme: Zu oft fand der entscheidende letzte Pass keinen Abnehmer, zu oft verspielte die Elftal aussichtsreiche Überzahl-Situationen fahrlässig. Kamen die Niederländer doch zum Abschluss, war der überragende Andersen zur Stelle.

Dennoch: Um die Niederländer abzuschreiben, ist es zu früh. Bei der WM 2010 unterlag Spanien dem vermeintlichen Außenseiter Schweiz ebenfalls 0:1 zum Auftakt. Am Ende feierte das Team den Titel - Finalgegner war damals ausgerechnet die Elftal.

Niederlande - Dänemark 0:1 (0:1)
0:1 Krohn-Dehli (24.)
Niederlande: Stekelenburg - van der Wiel (84. Kuyt), Heitinga, Vlaar, Willems - N. de Jong (71. van der Vaart), van Bommel - Sneijder - Robben, Afellay (71. Huntelaar) - van Persie
Dänemark: Andersen - Jacobsen, Kjaer, Agger, S. Poulsen - Kvist, Zimling - Rommedahl (83. Mikkelsen), Eriksen (74. Schöne), Krohn-Dehli - Bendtner
Schiedsrichter: Skomina (Slowenien)
Zuschauer: 30.000
Gelbe Karten: van Bommel - S. Poulsen, Kvist

mib/sid

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