EM 2012 Staatsanwalt stellt Korruptionsermittlungen ein

Früherer Funktionär Marangos: Keine Beweise geliefert
Foto: Katia Christodoulou/ dpaHamburg - Nach den Bestechungsvorwürfen des zyprischen Funktionärs Sypros Marangos zur EM-Vergabe 2012 hat die Staatsanwaltschaft Zypern ihre Ermittlungen eingestellt. "Die Uefa hat mit Zufriedenheit festgestellt, dass der Staatsanwalt der Republik Zypern den Fall geschlossen hat", teilte die Europäische Fußball-Union am Freitag mit.
Für die Uefa sei es zudem "eine Genugtuung, dass nach einer polizeilichen Untersuchung keine Informationen oder gar Beweise vorliegen, welche die Vorwürfe von Spyros Marangos in irgendeiner Art und Weise bekräftigen", teilte der Verband in Nyon mit.
Alle von Marangos erhobenen Korruptionsanschuldigungen an die Uefa und deren Mitglieder hinsichtlich der Vergabe der Uefa Euro 2012 seien absolut haltlos, so die Uefa.
Marangos hatte behauptet, bei der Vergabe der EM-Endrunde 2012 an Polen und die Ukraine hätten vier gekaufte Stimmen für den Sieg der osteuropäischen Bewerber über Italien gesorgt. Er hatte erklärt, vor der Abstimmung 2007 in Cardiff habe ein Funktionär 3,15 Millionen Euro erhalten, drei weitere jeweils zwei Millionen. Belegen könne er dies mit drei Dokumenten, zudem gebe es drei Zeugen, sagte er damals.
Laut Uefa soll sich Marangos in einer Stellungnahme an die Polizeibehörden in Zypern "für die Situation, die aus seinen Vorwürfen resultierte", mittlerweile entschuldigt haben. Das Verfahren beim zuständigen Schweizer Strafgericht, bei dem die Uefa eine Strafanzeige wegen Verleumdung gestellt hat, ist noch offen.
Mit der Anzeige im Oktober 2010 hatte die Uefa versucht, Druck auf den ehemaligen Schatzmeister des zyprischen Verbandes auszuüben. Belege für seine Vorwürfe konnte Marangos nicht liefern.
Das Fußball-Turnier 2012 war am 18. April 2007 bei der Uefa-Tagung im walisischen Cardiff überraschend mit acht zu vier Stimmen an Polen und die Ukraine gegangen. Andere Bewerberländer, allen voran Italien, hatten zuvor als klare Favoriten galten. Neben den Italienern gingen auch Kroatien und Ungarn, die sich ebenfalls um die Vergabe bemüht hatten, leer aus.