

Die Fußball-EM in Frankreich ist für die deutsche Nationalmannschaft beendet: Das Team von Bundestrainer Joachim Löw verlor im Halbfinale 0:2 (0:1) gegen Frankreich. Beide Treffer erzielte Antoine Griezmann. Der Stürmer brachte die Gastgeber kurz vor der Pause per Elfmeter in Führung (45. +2), nachdem Bastian Schweinsteiger den Ball mit der Hand gespielt hatte. In der 72. Minute erhöhte Griezmann dann aus kurzer Distanz auf 2:0.
Löw kehrte im Vergleich zum Viertelfinal-Sieg gegen Italien wieder zur Vierer-Abwehrkette mit den Außenverteidigern Jonas Hector und Joshua Kimmich zurück. In der Innenverteidigung nahm Benedikt Höwedes den Platz des gesperrten Mats Hummels neben Jérôme Boateng ein. Und der deutsche Defensivverbund hatte gleich zu Beginn der Partie einiges zu tun.
Die Franzosen pressten früh, das deutsche Team bekam in den ersten zehn Minuten kaum Zugriff auf das Spiel. Griezmann hätte seine Mannschaft sogar in Führung bringen können. In der siebten Minute dribbelte der bisherige Top-Torschütze dieser EM (bis dahin vier Treffer) nach einem Doppelpass mit Dimitri Payet in den Strafraum der Deutschen, zog aus zwölf Metern ab. Manuel Neuer wehrte den Flachschuss ab.
Der DFB-Elf gelang es nach dieser Szene, zunächst etwas mehr Ruhe ins Spiel zu bringen - auch dank Emre Can. Der Mann vom FC Liverpool kam zu seinem ersten Einsatz bei dieser EM und bildete mit Bastian Schweinsteiger die Doppel-Sechs. Can hatte dann auch die erste große Möglichkeit für Deutschland. In der 14. Minute zog er von der Strafraumgrenze ab, doch Frankreichs Torhüter Hugo Lloris klärte den Versuch.
Es sollte nicht der einzige bleiben. Deutschland trat jetzt spielbestimmend auf und suchte den direkten Weg zum Tor. So wie Toni Kroos in der 20. Minute, der allerdings von Paul Pogba ins Straucheln gebracht wurde und im Strafraum zu Fall kam. Schiedsrichter Nicola Rizzoli ließ weiterspielen. Auf der anderen Seite bekam Frankreich einen Freistoß aus 30 Metern. Payet trat an, sein Schuss war allerdings zu unplatziert und damit kein Problem für Neuer (24.).
Die nächste Chance gehörte wieder Deutschland. Schweinsteiger versuchte es mit einem Schuss aus der Distanz, den Lloris über die Latte lenkte. Die DFB-Elf machte das Spiel, die besseren Möglichkeiten hatten zum Ende der ersten Hälfte allerdings wieder die Franzosen. Griezmann traf in der 41. Minute nur das Außennetz. Zwei Minuten später gewann Olivier Giroud im Mittelfeld ein Kopfballduell gegen Boateng und lief auf das deutsche Tor zu. Seinen Schussversuch blockte Höwedes im letzten Moment ab.
In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit dann der Schock für Deutschland. Nach einem Eckball der Gastgeber ging Schweinsteiger im Luftduell mit Patrice Evra mit der Hand zum Ball, Schiedsrichter Rizzoli entschied auf Elfmeter. Griezmann verwandelte sicher ins linke obere Toreck, während Neuer in die rechte Ecke unterwegs war.
Schwerer Patzer von Kimmich
Auch die Anfangsphase der zweiten Hälfte dominierte wieder Frankreich. Giroud hatte zwei Minuten nach dem Seitenwechsel die nächste Möglichkeit, sein Schuss wurde aber von Boateng geblockt. Eine Minute später legte Giroud für Griezmann ab, doch wieder war Boateng im letzten Moment zur Stelle und wehrte den Schussversuch ins Aus ab.
Deutschland bekam das Spiel erneut in den Griff, erspielte sich aber kaum zwingende Tormöglichkeiten. Dazu musste die Löw-Elf nach 60 Minuten den nächsten Rückschlag hinnehmen. Der starke Boateng humpelte verletzt vom Platz, für ihn kam Shkodran Mustafi ins Spiel. Deutschland drängte auf den Ausgleich, doch die Franzosen standen hinten sicher.
In der 72. Minute dann die Vorentscheidung. Kimmich versprang der Ball im Strafraum, Pogba war sofort zur Stelle, tanzte Mustafi an der Strafraumgrenze aus und flankte in die Mitte, wo Griezmann den Ball unter dem herausstürzenden Neuer zum 2:0 ins Tor beförderte. Sein sechster Turniertreffer. Im direkten Gegenzug hätte Kimmich noch verkürzen können, sein Schlenzer aus 16 Metern landete allerdings nur am Außenpfosten.
Löw riskierte in der Schlussphase alles, brachte Stürmer Leroy Sané für Schweinsteiger (79.). Der Schalker hatte nach nur einer Minute auf dem Platz gleich die Möglichkeit zum 1:2, doch sein Schuss nach einer weiten Flanke von Özil ging knapp neben das Tor der Franzosen. In der zweiten Minute der Nachspielzeit wäre Kimmich beinahe noch der Anschlusstreffer gelungen, doch Lloris wehrte einen Kopfball des Münchners aus kurzer Distanz mit einem tollen Reflex ab.
"Ich bin fassungslos", sagte Teammanager Oliver Bierhoff nach der Niederlage. "Das EM-Halbfinale ist einer der dümmsten Zeitpunkte, ein Spiel zu verlieren", sagte ein enttäuschter Manuel Neuer. "Wir haben besser gespielt als der Gegner", sagte Löw.
Frankreich steht damit im Finale und trifft am Sonntag um 21 Uhr (High-Liveticker SPIEGEL ONLINE) in Paris auf Portugal. Die Portugiesen hatten am Mittwoch das erste Halbfinale gegen das Überraschungsteam aus Wales 2:0 gewonnen.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
Im Halbfinale gegen Deutschland wollte der Gastgeber eine schwarze Serie beenden: Seit 1958 konnte Frankreich die deutsche Auswahl kein einziges Mal bei einem großen Turnier besiegen.
Der Trainer der "Équipe Tricolore", Didier Deschamps, traf als Aktiver nie in einem Pflichtspiel auf die DFB-Auswahl. Angesprochen auf die Negativbilanz seines Landes gegen Deutschland zeigte er sich im Vorfeld unbeeindruckt: "Wir können die Geschichte nicht verändern, aber wir können ein neues Kapitel Geschichte schreiben."
Vor Anpfiff bereitete das Spielfeld des Stade Vélodrome in Marseille Sorgen: Nach dem Gruppenspiel der Franzosen gegen Albanien hatte Deschamps von "einem Desaster" gesprochen. Rund drei Wochen vor Turnierbeginn hatte ein AC/DC-Konzert das Spielfeld arg in Mitleidenschaft gezogen.
Beim ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams im Rahmen einer Europameisterschaft spielte der Untergrund zunächst jedoch keine große Rolle: Frankreich überraschte mit einem temporeichen Beginn. Eine erste Großchance von Antoine Griezmann vereitelte Welttorhüter Manuel Neuer mit einer Glanzparade (7. Minute).
Nach knapp zehn Minuten war die Anfangsoffensive der Franzosen beendet und der Weltmeister kontrollierte das Geschehen: Emre Can, als Ersatz für den verletzten Sami Khedira in der Startelf, trat gleich zweimal positiv in Erscheinung.
Erst bediente Can den eingelaufenen Thomas Müller im Strafraum: Der Bayern-Stürmer, der anstelle von Mario Gómez das Sturmzentrum besetzte, grätschte in den Ball, doch sein Versuch verfehlte das französische Tor deutlich (17.).
Keine 60 Sekunden später musste sich Frankreichs Schlussmann Hugo Lloris strecken, um einen Can-Aufsetzer von der Strafraumgrenze zu entschärfen.
Rechtsverteidiger Joshua Kimmich agierte in der Vorwärtsbewegung gewohnt risikofreudig und stand bei eigenem Ballbesitz wie sein Gegenüber Jonas Hector extrem hoch. Defensiv hatten beide gegen die treffsicherste Angriffsreihe des Turniers (elf Tore) alle Hände voll zu tun.
In der Folge dominierte die DFB-Auswahl. Zwei unplatzierte Freistöße aus 30 Metern von Dimitri Payet (25.) und Paul Pogba (37.), die Neuer beide sicher fangen konnte, waren in dieser Phase die einzigen bemerkenswerten Offensivaktionen von "Les Bleus".
Déjà-Vue I: Die Schlussphase der ersten Hälfte gehörte dann jedoch wieder Frankreich. Der für den gesperrten Mats Hummels aufgestellte Benedikt Höwedes blockte mit einer Rettungstat in höchster Not gegen Olivier Giroud (42.). Die Szene erinnerte manch einen an die Grätsche von Argentiniens Javier Mascherano gegen Arjen Robben im WM-Halbfinale 2014.
Déjà-Vue II: Wie schon Jérôme Boateng im Viertelfinale verschuldete auch Schweinsteiger einen vermeidbaren Elfmeter, als er im Anschluss an einen Eckball den Ball mit dem Unterarm spielte.
Da half auch alles Reklamieren nicht mehr: Schweinsteiger sah in seinem 120. Länderspiel für das Handspiel die Gelbe Karte.
Griezmann ließ sich nicht zwei Mal bitten, verlud Neuer und versenkte den Strafstoß in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zum französischen Führungstreffer.
Der Stürmer von Atlético Madrid setzte sich mit nun fünf Toren an die Spitze Torschützenliste dieser EM.
In der zweiten Halbzeit war Deutschland zwar lange feldüberlegen, ohne sich jedoch zwingende Torchancen erspielen zu können. Auch Toni Kroos konnte kaum Impulse setzen.
Das DFB-Team musste nach einer Stunde einen weiteren Rückschlag hinnehmen: Abwehrchef Boateng, der im ersten Durchgang noch mit vielen langen Diagonalbällen das Offensivspiel belebt hatte, musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden (61.). Er war auf dem ramponierten Rasen ohne Einwirkung eines Gegenspielers weggerutscht.
Deutliches Signal: Als Deschamps in der 71. Minute Flügelspieler Payet für den defensiven Mittelfeldspieler N'Golo Kanté auswechselte, dachten viele: Frankreich will den Vorsprung über die Zeit retten.
Doch weit gefehlt: Frankreich konnte unmittelbar darauf sogar erhöhen. Pogba hatte von einem Kimmich-Fehler profitiert, anschließend den eingewechselten Mustafi vernascht und den Ball in die Mitte gechippt. Neuer konnte nur unzureichend klären, sodass Griezmann keine großen Probleme mehr hatte zum 2:0 einzuschieben.
Griezmanns sechster Turniertreffer war gleichbedeutend mit der Vorentscheidung in dieser Partie. Frankreich ist übrigens die erste Mannschaft überhaupt, die bei einer EM-Endrunde drei Torschützen mit mindestens drei Treffern stellt.
Deutschland stemmte sich gegen das Aus: Doch weder Kimmich mit einem Pfosten-Treffer (74.) noch der insgesamt unauffällige Julian Draxler mit einem direkten Freistoß (76.) konnten den Anschlusstreffer erzielen.
Weil Lloris auch in der Nachspielzeit einen vielversprechenden Kopfball von Kimmich entschärfen konnte (93.), besiegelt der Europameister von 2000 den Einzug ins EM-Finale im eigenen Land.
Damit mussten die Deutschen ihren Traum begraben, nach 1974 abermals gleichzeitig die Titel als amtierende Welt- und Europameister zu führen.
Die Franzosen treffen nun am Sonntag im Endspiel in Saint-Denis auf Portugal.
Für die deutschen Nationalspieler ist der Traum vom EM-Titel geplatzt.
Die DFB-Spieler verließen enttäuscht den Platz. "Das Halbfinale einer EM ist der dümmste Moment, um ein Spiel zu verlieren", lautetet das Fazit von Manuel Neuer.
Manuel Neuer, Tor: Sicher wie immer. Bei den Freistößen der Franzosen zeigte er keinerlei Schwäche, war sonst wenig geprüft. Gegen den Elfmeter von Griezmann konnte er gar nichts machen. Und beim zweiten Tor ließen ihn seine Vorderleute im Stich.
Joshua Kimmich, Abwehr: Dem jungen Bayern hat man die Nervosität deutlich angemerkt. Er machte nicht viel Gravierendes falsch, aber ihm unterliefen immer wieder kleine Fehler. Die Franzosen haben das früh gemerkt und fast nur über seine Seite attackiert. Defensiv muss er noch dazulernen. Sein Patzer vor dem 2:0 entschied das Spiel.
Jérôme Boateng, Abwehr (bis 61. Minute): Der Abwehrspieler schlechthin, aber er hat bei diesem Turnier schon souveräner gespielt. Einmal ließ er sich von Olivier Giroud im Kopfballduell überspringen, das war dann schon nah am 0:1, wenn da nicht Benedikt Höwedes gewesen wäre. Dass er sich verletzen würde, hatte man das gesamte Turnier über gefürchtet. Im Halbfinale war es dann so weit. Wie sehr er fehlte, sah man beim zweiten Tor.
Shkodran Mustafi (ab 61. Minute): Musste nach einer Stunde für Boateng auf den Platz. Versuchte vor allem, seine Kopfballstärke bei Standardsituationen einzubringen. Das klappte aber nur leidlich. Und hinten ließ er die Flanke vor dem 0:2 zu.
Benedikt Höwedes, Abwehr: Der Schalker ist einer der Spieler des Turniers. In den ersten beiden Spielen noch gescholten wegen seiner Offensivdefizite, hat er zuletzt in der Abwehr Überragendes geleistet. Seine Grätsche gegen Giroud kurz vor der Pause war fürs Lehrbuch. In der Schlussphase hatte er Pech mit einem Kopfball, Höwedes ist einfach einer, der sich auch bei 0:2 in der 88. Minute noch reinhängt.
Jonas Hector, Abwehr: Beeindruckend, wie der Kölner mittlerweile in der Nationalmannschaft agiert. Ballsicher, laufstark, zweikampferprobt. Die Franzosen versuchten es schon gar nicht mehr, über seine Abwehrseite anzugreifen. An ihm hat es wirklich nicht gelegen.
Emre Can, Mittelfeld (bis 67. Minute): Es schien alles ein bisschen viel für den Debütanten: Die Atmosphäre, die Bedeutung der Partie. Der Liverpooler war nach vorne durchaus aktiv, hatte ein paar schöne Ballstafetten, aber man merkte ihm die Anspannung an - nicht nur, als er sich über seine Gelbe Karte so aufregte, dass ihn Thomas Müller mit kräftigen Worten auf den Boden zurückholen musste.
Mario Götze (ab 67. Minute): Fiel kaum auf. Ein Turnier zum Vergessen für den Noch-Bayern.
Toni Kroos, Mittelfeld: Ganz cool, ganz unaufgeregt holte sich der Real-Profi die Bälle. Er hatte angesichts der Sechser-Absicherung hinter ihm viele Freiheiten. Zu seinen gefürchteten Distanzschüssen kam er allerdings kaum. Als die Elf im Rückstand lag, bemühte er sich noch am stärksten um Struktur. Es blieb beim Bemühen.
Bastian Schweinsteiger, Mittelfeld (bis 79. Minute): Vom "Risiko Schweinsteiger" wurde vorher gesprochen, und nimmt man sein vollkommen unnötiges Handspiel im Strafraum als Maßstab, dann ist Löw für das Risiko nicht belohnt worden. Zuvor jedoch lieferte der Kapitän ein reifes Spiel ab, ruhig im Aufbau, sicher im Stellungsspiel. Er musste angesichts der deutschen Dominanz allerdings auch nicht viel laufen. In der zweiten Halbzeit war nur noch wenig von ihm zu sehen, nach 78 Minuten war Schluss.
Leroy Sané (ab 79. Minute): Die letzte Hoffnung für Joachim Löw. Der junge Schalker kam für die letzten zwölf Minuten. Es war immer angekündigt, er sei der Mann für die Überraschung im Spiel. Sané war mit dieser Erwartung in den Schlussminuten überfrachtet.
Mesut Özil, Angriff: Hat sich bei dieser EM kontinuierlich gesteigert. Spielte mit großer Übersicht, lief wie immer extrem viel, hatte ein sehr gutes Auge. Nur den Pass, der zum Tor führen sollte, den gab es nicht. In der zweiten Halbzeit gab es dann wieder den schwächeren Özil zu bestaunen.
Thomas Müller, Angriff: Schon beim Aufwärmen traf er gleich mal die Latte, dann köpfte er drüber. Da schwante einem schon, was im Spiel passieren würde. Das Gleiche nämlich. Müller ackerte und rackerte vorne in der Spitze, er rannte jedem Ball hinterher, sorgte immer für Gefahr - und er kam fast immer eine halbe Sekunde zu spät. Es war einfach nicht sein Turnier, von Anfang bis Ende. So blieb seine beste Szene, wie er Kollege Can zusammenstauchte.
Julian Draxler, Angriff: Der 22-Jährige war sehr fleißig, zeigte ein paar schöne Tricks, aber ihm gelang nicht, wofür er eigentlich da ist. Das entscheidende Dribbling durch die anfällige französische Abwehr - es kam und kam nicht. Draxler ist eben kein Vollstrecker.
Hugo Lloris, Tor: War Mitte der ersten Halbzeit zur Stelle, als Schweinsteigers Distanzschuss sich gefährlich Richtung Tor senkte, ansonsten gewohnt sicher bei hohen Bällen.
Bacary Sagna, Abwehr: Hatte seine rechte Abwehrseite meist im Griff. Zuweilen mit einem grenzwertigen Körpereinsatz, den Schiedsrichter Nicola Rizzoli meist durchwinkte. Eine gute Partie des 33-jährigen Routiniers.
Laurent Koscielny, Abwehr: Sachliche, ordentliche Partie des französischen Abwehrchefs, was angesichts des deutschen Dauerdrucks kein schlechtes Zeugnis bedeutet. Klärte unter anderem elf Hereingaben.
Samuel Umtiti, Abwehr: Klärte in der ersten Hälfte vor dem einschussbereiten Müller, auch ansonsten meist aufmerksam und ruhig am Ball.
Patrice Evra, Abwehr: Sah die erste Gelbe Karte der Franzosen noch in der ersten Halbzeit, nachdem er gegen Müller zu spät kam. Er ist eben nicht der Schnellste. Kompensierte das aber mit viel Einsatz, auch offensiv mit ein paar guten Szenen.
Moussa Sissoko, Mittelfeld: An ihm lief das Spiel meist vorbei, und wenn er am Ball war, fielen seine technischen Defizite auf. Kein gutes Spiel von ihm.
Blaise Matuidi, Mittelfeld: Half oft hinten aus und war fleißig, leistete sich aber zu viele Abspielfehler. Insgesamt einer der schwächsten Franzosen.
Paul Pogba, Mittelfeld: Im ersten Durchgang eine schwache und fehlerhafte Partie mit einem schlimmen Fehlpass kurz vor dem Halbzeitpfiff als Krönung. Bereitete dann das 2:0 von Griezmann vor, fast schon arrogant, aber eben auch gekonnt.
Dimitri Payet, Mittelfeld (bis 71. Minute): Ein Freistoß, den Neuer fing, war im ersten Durchgang die auffälligste Aktionen des Offensivmanns. Im zweiten schloss er einen vielversprechenden Konter schwach ab. Payet hat in diesem Turnier meist auffälliger gespielt - und meist auch besser.
Antoine Griezmann, Angriff (bis 90+1. Minute): Hatte gleich in der siebten Minute eine Riesenchance, die Neuer zunichte machte. Mit schöner Direktabnahme nach Pass von Evra, einem souverän verwandelten Elfmeter und dem Treffer zum entscheidenden 2:0. Der Mann des Tages? Aber so was von!
Yohan Cabaye (ab 90+1. Minute): Durfte den Schlusspfiff auf dem Feld genießen.
Olivier Giroud, Angriff (bis 78. Minute): Giroud hat insgesamt bislang ein gutes Turnier gespielt. Ganz schwach allerdings, wie er die bis dato beste Chance nach dem schlimmen Ballverlust von Boateng im wahrsten Sinne des Wortes verstolperte. Benedikt Höwedes lief ihn locker ab und klärte mit einer gut getimten Grätsche.
André Gignac (ab 78. Minute): Gignac (l.) ist bei den französischen Fans als Kämpfer beliebt. Das wies er brav nach, ansonsten spielte er in der deutschen Schlussoffensive, da gibt es für einen Stürmer nicht viel zu holen. Zu einem Schüsschen, das Neuer fing, reichte es aber noch.
Aus der Traum: Dieser deutsche Fan ist beim Public Viewing auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg entsetzt, als die Franzosen kurz vor der Pause in Führung gehen.
Wie hier im Münchner Olympiastadion fieberten in ganz Deutschland Zigtausende Fans mit der deutschen Mannschaft.
Diese jungen Frauen waren ganz und gar auf Deutschland eingestellt - aber letztlich half es nichts.
Aus gegen Frankreich: Diese Fans sind in Kehl schockiert von der sich anbahnenden Niederlage.
"Das wird nichts mehr", ahnt auch dieser Fan der deutschen Mannschaft beim Public Viewing in München.
"Schießt doch endlich ein Tor!" Auch diese beide Fans hofften in München vergeblich auf eine Wende im Halbfinale.
Was für eine Enttäuschung: Diese Fans in Hamburg drückten der Mannschaft von Bundestrainer Löw gegen Frankreich vergebens die Daumen.
Ganz anders in Marseille: Französische Fans feiern den Sieg ihrer Mannschaft gegen die Deutschen.
Geschafft! Franzosen bejubeln in Marseille den starken Auftritt ihrer Mannschaft gegen Deutschland.
Riesenandrang bei der Fanmeile am Eiffelturm in Paris. Dort war Platz für bis zu 92.000 Besucher.
Aber egal, wie schlecht die Sicht war - jeder freute sich über den Sieg seiner Mannschaft.
Wie hier in Marseille bejubelten in ganz Frankreich die Anhänger des Gastgebers den Triumph gegen die DFB-Mannschaft.
Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit
Anmelden