

Die Schweiz hat zum ersten Mal ein Auftaktspiel bei einer EM gewonnen. Ein Tor von Fabian Schär (5. Minute) brachte die "Nati" gegen Albanien früh in Führung. Nach einem Platzverweis für Albaniens Lorik Cana war die Schweiz überlegen, ließ aber viele gute Chancen liegen und feierte am Ende einen glücklichen Sieg.
Die Partie stand ganz im Zeichen des großen Bruderduells. Mit Taulant und Granit Xhaka traten erstmals in der EM-Historie Geschwister auf dem Platz gegeneinander an. Auch andere Schweizer Spieler haben albanische Wurzeln, Xherdan Shaqiri betonte vor der Partie, man werde gegen "Freunde spielen", ein Freundschaftsspiel werde es aber nicht geben. Die Fans bestätigten das: Bei jedem Ballkontakt wurden Valon Behrami, Shaqiri und Granit Xhaka vom albanischen Publikum ausgepfiffen.
Die Schweizer störten sich nicht daran. Nach einer Ecke von Shaqiri brachte Schär die "Nati" in der 5. Minute in Führung. Albaniens Torwart Etrit Berisha sah dabei unglücklich aus. Er kam aus dem Tor, tauchte aber erst hinter Schär auf, der so ungehindert einköpfen konnte. Der Außenseiter reagierte auf den Rückstand, versuchte sich vermehrt in Attacken, meist mit langen Bällen, die die Schweizer aber kaum vor Probleme stellten. Stattdessen die große Chance auf das 2:0 für den Favoriten: Admir Mehmedi und Haris Seferovic kombinierten sich durchs Zentrum, der Schuss von Seferovic war jedoch zu zentral und kein Problem für Keeper Berisha (15.).
Für Albanien hatte Taulant Xhaka die erste gute Gelegenheit, sein Schuss ging nur knapp am Tor vorbei. Die Schweiz ließ nach, eröffnete dem Außenseiter dadurch weitere Gelegenheiten. In der 31. Minute verhinderte Keeper Yann Sommer mit einer Parade gegen Armando Sadiku den Ausgleich für Albanien.
Ein Foul beendete die Drangphase der Albanier. Lorik Cana, bereits mit Gelb vorbestraft, rutschte weg, klärte mit der Hand direkt vor der Strafraumgrenze und sah dafür seine zweite Gelbe Karte (36.). Die Schweiz machte in Überzahl nun Druck, Blerim Dzemaili (41.) und Seferovic (43.) verpassten knapp das 2:0.
In der zweiten Hälfte rettete Sommer nach einem Fehler von Johan Djourou erneut gegen Sadiku. Auf der anderen Seite verpasste Seferovic die nächste Chance auf eine vorzeitige Entscheidung für die "Nati". Berisha parierte gegen den Spieler von Eintracht Frankfurt (53.). Wieder Berisha gegen Seferovic: Der Schweizer lief nach einem Zuspiel von Breel Embolo allein auf den Keeper zu, hatte aber auch in diesem Duell das Nachsehen (66.).
Albanien erkämpfte sich in Unterzahl weitere Chancen zum Ausgleich. Sadiku traf mit seinem Schuss das Außennetz (76.). Schließlich rettete Sommer in den letzten Spielminuten den glücklichen Sieg der Schweizer: Shkelzen Gashi kam frei zum Abschluss, der Keeper konnte den Schuss gerade noch über das Tor lenken (87.). Albanien verpasste damit die letzte Gelegenheit auf den mittlerweile verdienten Ausgleich.
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Das zweite Spiel der Gruppe A: In Lens standen sich Albanien und die Schweiz gegenüber - ein besonderes Duell: Viele Schweizer Nationalspieler haben ihre Wurzeln auf dem Balkan, andersherum spielen einige albanische Profis in der Schweizer Liga.
Ebenfalls besonders: Das Bruderduell zwischen Granit (r., im Schweizer Trikot) und Taulant Xhaka, die sich für unterschiedliche Nationalmannschaften entschieden haben.
Wer schmettert seine Lieder lauter? Die Schweizer Fans...
...oder doch die albanischen? Schwierig zu sagen. Der Preis für die beste Gesichtsbemalung war jedoch klar vergeben.
Dieser albanische Fan hat sich in den Landesfarben bemalt - und guckt sehr entschlossen.
Auf dem Platz lief es für Albanien zunächst nicht so gut. Der in der Bundesliga für 1899 Hoffenheim spielende Fabian Schär köpfte bereits in der fünften Minute zur Schweizer Führung ins Tor. Albaniens Keeper Etrit Berisha machte dabei keine gute Figur.
Hier sieht man die Szene noch einmal aus einer anderen Perspektive: Berisha verschätzt sich nach einem Eckball und segelt vorbei, Schär kann in Ruhe einköpfen.
Innenverteidiger Schär war daraufhin nur schwer einzufangen.
Der Schweizer Jubel war verständlich - alles andere als ein Sieg gegen Albanien wäre kein guter Start in die EM.
Schrecksekunde für die Eidgenossen: Albaniens Armando Sadiku stand Mitte der ersten Hälfte plötzlich frei vor Keeper Yann Sommer. Der Torhüter konnte jedoch glänzend parieren.
Albanien war nun gut im Spiel, schwächte sich aber unnötig selbst: Kapitän Lorik Cana spielte den Ball am eigenen Strafraum mit der Hand, als letzter Mann im Duell gegen Haris Seferovic.
Die Konsequenz: Gelb-Rot, da Cana zuvor bereits eine Gelbe Karte gesehen hatte.
Ein Tor im Rückstand, ein Mann weniger - wie würde Albanien reagieren? Hier schleicht Cana betroffen vom Platz.
Die Schweiz konnte die Überzahl nicht richtig nutzen. Albanien konnte immer wieder durchbrechen oder durch Konter zu Chancen kommen. Die Eidgenossen entwickelten hingegen vor allem bei Standards so etwas Ähnliches wie Torgefahr.
Ganz fair ging es dabei nicht immer zu.
Auf beiden Seiten gab es noch einige knifflige Situationen in den Strafräumen, doch Elfmeter oder geschweige denn Tore gab es nicht mehr. Auch, weil Sommer noch einmal glänzend gegen den frei stehenden Shkelzen Gashi parierte. So blieb es beim knappen, aber verdienten Sieg der Schweiz.
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