EM-Qualifikation
Ungarn qualifiziert sich durch zwei späte Tore für die deutsche Gruppe
Im Playoff-Finale der EM-Qualifikation lief es für Ungarn zunächst nicht gut. Torhüter Péter Gulácsi griff daneben, danach wurde er "80 Minuten lang verrückt". Bis sein Team die Partie gegen Island doch noch drehte.
Ungarns Dominik Szoboszlai erzielte in der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer gegen Island
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In einem dramatischen Playoff-Finale hat sich Ungarn für die Fußball-Europameisterschaft qualifiziert. Gegen Island drehten die Ungarn ein fast schon verloren geglaubtes Spiel innerhalb von nur vier Minuten, der Siegtreffer fiel in der Nachspielzeit. Die Ungarn sind nach Portugal und Frankreich der dritte Gegner der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft im nächsten Jahr.
Dank der Tore von Loic Négo (88. Minute) und des für RB Salzburg spielenden Dominik Szoboszlai (90. Minute +2) gewannen die Ungarn gegen Island noch mit 2:1 (0:1). Gylfi Sigurdsson hatte die Gäste früh in Führung gebracht (11.). Leipzigs Torhüter Péter Gulásci hatte beim isländischen Führungstreffer daneben gegriffen. Sigurdsson brachte einen Freistoß aus rund 17 Metern zentral auf das Tor, der Ball rutschte dem Leipziger Torhüter durch die Handschuhe.
Gulácsi zeigte sich nach der Partie erleichtert, dass es am Ende doch zum Sieg reichte. "Meine Gedanken spielten 80 Minuten lang verrückt. Ich habe versucht, mein Spiel durchzuziehen und muss mich bei den Jungs für den Sieg bedanken", sagte der 30-Jährige. "Es war dramatisch, aber es hat funktioniert." Gulácsi ist Leistungsträger der Ungarn, in den vergangenen Jahren entwickelte er sich zu einem der besten Torhüter Europas.
Als deutsche Gruppengegner standen durch die Auslosung nach der regulären EM-Qualifikation bereits Portugal und Frankreich fest. Die DFB-Auswahl bestreitet alle Partien der Vorrunde in der Münchner Arena. Am 15. Juni 2021 geht es gegen Frankreich, vier Tage später gegen Portugal. Am 23. Juni findet dann das abschließende Gruppenspiel gegen Ungarn statt. Das EM-Finale in London ist auf den 11. Juli terminiert.
Wirbel hatte es im Vorfeld bei den Ungarn gegeben, nachdem Nationaltrainer Marco Rossi positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Der Coach begab sich in Quarantäne. Island hatte sich seit Montag auf dem Trainingsgelände des FC Augsburg auf das Playoff-Finale vorbereitet.