Englands Nationalmannschaft Psychologe soll gegen Elfmeter-Trauma helfen

Es ist ein Trauma, das englische Nationalspieler über Generationen weitergeben: Die Angst vor dem Elfmeter. Nationaltrainer Roy Hodgson will eine Fortsetzung bei der WM in Brasilien verhindern - mit Hilfe eines Psychologen.
Schütze Waddle, Torwart Illgner (1990): Scheitern im Elfmeterschießen

Schütze Waddle, Torwart Illgner (1990): Scheitern im Elfmeterschießen

Foto: Bongarts/ Bongarts/Getty Images

Hamburg - Englands Nationalmannschaft hat traditionell zwei große Schwächen: erstens die Torhüter, zweitens die Elfmeterschützen. Beim Torwartproblem scheinen die Engländer eine Lösung gefunden zu haben: Joe Hart spielt bei Manchester City und in der Nationalmannschaft seit Jahren auf Top-Niveau. Englands Ausscheiden gegen Italien nach Elfmeterschießen im EM-Viertelfinale 2012 konnte er trotzdem nicht verhindern.

Das soll sich im Sommer bei der WM in Brasilien nicht wiederholen, Nationaltrainer Roy Hodgson will ein erneutes Elfmeter-Drama unbedingt verhindern. Der 66-Jährige erwägt, Englands Trauma mit Hilfe eines Sportpsychologen zu therapieren.

"Es müsste eine Person sein, die von der Gruppe akzeptiert wird", sagte Hodgson beim englischen Fernsehsender Sky Sports: "Es geht um Charakter, Selbstvertrauen und die Fähigkeit, die Schlagzeilen des nächsten Morgens auszublenden." Sein Team habe nur einen oder vielleicht zwei selbstbewusste Elfmeterschützen, so Hodgson. "Wenn ein Psychologe einen Weg aufzeigen kann, wären wir sehr, sehr glücklich."

Englands Ausscheiden bei der vergangenen EM war die sechste Niederlage der Three Lions bei einer Welt- oder Europameisterschaft nach Elfmeterschießen. Nur einmal waren die Engländer bei einem Elfmeterduell erfolgreich: 1996, bei der EM im eigenen Land, gewannen sie im Viertelfinale das Elfmeterschießen gegen Spanien. Im Halbfinale schied England trotzdem aus - gegen Deutschland, nach Elfmeterschießen.

tim/sid
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