Ersatzkandidat Rehhagel
Schalke erwägt sofortige Trennung von Magath
Der Sieg im Champions-League-Achtelfinale über Valencia hilft Schalkes Trainer Felix Magath offenbar nicht. Er soll den Club wohl so schnell wie möglich verlassen. Beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt am Samstag könnte er bereits durch Otto Rehhagel ersetzt werden.
Hamburg - Trotz des Einzugs ins Viertelfinale der Champions League
gegen Valencia plant Schalke nach Informationen des "Kicker" und der "Süddeutschen Zeitung" offenbar, sich so schnell wie möglich von Trainer Felix Magath zu trennen.
Bereits am Dienstag war bekannt geworden, dass der 57-Jährige zum Saisonende
den Club verlassen muss. Doch die anhaltende Misere in der Bundesliga mit nur acht Punkten aus acht Spielen in der Rückrunde haben die Verantwortlichen wohl zum Umdenken bewegt.
Vor dem Anpfiff der Partie gegen Valencia sagte Tönnies dem "Kicker": "Wir müssen die Reißleine ziehen. Völlig unabhängig von der Champions League. Im ganzen Verein brennt es lichterloh."
Als Nachfolger wird der ehemalige griechische Nationaltrainer Otto Rehhagel gehandelt, der als enger Freund von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies gilt. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung hatte Rehhagel im Falle einer sofortigen Trennung von Magath noch vor Saisonende sein Einverständnis signalisiert, als Interimscoach einzuspringen. Zuletzt war der 72-Jährige Nationaltrainer Griechenlands, er führte die Griechen zum überraschenden EM-Triumph 2004 in Portugal.
Weil Magath nicht nur Trainer des Clubs ist, sondern auch Vorstandsmitglied, muss er vor einer möglichen Trennung schriftlich zu einer Anhörung im Aufsichtsrat geladen werden. Drei Tage müssen zwischen Ladung und Anhörung liegen. Angeblich soll die Sitzung in der kommenden Woche stattfinden. Am Samstag gegen Frankfurt (15.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) wäre Magath somit zwar formal noch im Amt, würde aber die Mannschaft de facto schon nicht mehr betreuen.
Für die kommende Saison soll als Nachfolger ein junger Trainer gesucht werden, der dann ab Juli zur Verfügung stehen würde. Gestärkt werden soll demnach künftig auch die Position von Sportdirektor Horst Heldt, der zum Manager aufsteigt und damit einen Teil der Aufgaben übernimmt, die jetzt noch in Magaths Zuständigkeitsbereich fallen.
Magath selbst wollte die Meldungen betreffend seinen Abschied nicht bestätigen: "Mit mir hat keiner gesprochen. Ich weiß von nichts, ich gehe davon aus, meinen Vertrag bis 2013 zu erfüllen."
Magath kam im Sommer 2009 nach Gelsenkirchen: Er ist nicht nur Trainer, sondern auch Manager und Geschäftsführer in Personalunion. Zuletzt aber geriet Magath auch bei den eigenen Anhängern immer mehr in die Kritik. In der Bundesliga liegt das Team auf Platz zehn mit nur fünf Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Einzig in der Champions League und im DFB-Pokal, in dem das Team im Finale gegen Duisburg spielt, überzeugte sein Team.