Europa League Leverkusen patzt und siegt fröhlich weiter

Patrik Schick traf bei seinem Comeback
Foto: Martin Meissner / dpaDeutlich souveräner als im Hinspiel hat Bayer Leverkusen sich zu Hause gegen Hapoel Beer Sheva durchgesetzt. Am 4. Spieltag der Europa League gewann die Werkself mit 4:1 (1:0) und braucht nun nur noch einen Punkt, um sich auch rechnerisch sicher für das Sechzehntelfinale des Wettbewerbs zu qualifizieren. Patrik Schick traf zur Führung (29. Minute), Leon Bailey erzielte das Tor zum 2:0 (48.). Die Gäste kamen nach einem Leverkusener Fehler zum Anschlusstreffer durch Itamar Shviro (58.), Kerem Demirbay (76.) und Lucas Alario (80.) entschieden die Partie.
Die Kräfteverhältnisse in Leverkusen klärten sich früh: In der ersten Hälfte hatte Hapoel nicht einen einzigen Abschluss, Bayer reihte in der gegnerischen Hälfte Pass um Pass aneinander und erspielte sich 84 Prozent Ballbesitz. Die Chancen gegen tiefstehende Gäste aus Israel waren weniger zahlreich, aber noch immer ausreichend: Schon Demirbay hätte aus sechs Metern zur Führung treffen müssen, scheiterte nach einer abgefälschten Hereingabe von Bailey jedoch am Pfosten (23.).
Schick machte es besser: Nachdem Tin Jedvaj eine Ecke von Nadiem Amiri ins Zentrum verlängerte, prallte der Ball vom Oberschenkel des Tschechen fast zufällig ins Tor. Für Schick war es nach einem Muskelfaserriss der erste Einsatz seit sieben Wochen. Zehn Minuten später hatte er nach der nächsten Ecke sogar die Chance auf einen Doppelpack, sein Kopfball strich jedoch knapp am langen Pfosten vorbei.
Erst der nächste Aussetzer, dann wird es doch noch deutlich
Nach dem Seitenwechsel schien Bailey zunächst für klare Verhältnisse sorgen zu können: Nach Zuspiel von Wendell verschaffte der Jamaikaner mit einem Antritt Platz und traf mit einem platzierten Flachschuss zum 2:0. Dass es doch noch einmal knapp wurde, durfte sich Verteidiger Jedvaj zuschreiben: Im Aufbau spielte der Leverkusener einen Querpass direkt in den Lauf von Shviro, der ins leere Tor einschieben konnte. Torwart Lukas Hradecky, der am Wochenende noch mit einem kuriosen Eigentor gegen Arminia Bielefeld aufgefallen war, traf keine Schuld – er hatte sich als Anspielstation für Jedvaj an der eigenen Strafraumkante positioniert.
Die Entscheidung brachte ein ruhender Ball: Demirbay zirkelte einen Freistoß aus 20 Metern an die Unterkante der Latte und ins Tor. Der eingewechselte Alario machte per Abstauber noch das 4:1. In Gruppe C haben die Leverkusener, die acht der letzten neun Pflichtspiele gewinnen konnten, nun ebenso wie Slavia Prag neun Punkte.
Rechnerisch kann Bayer noch von OGC Nizza (drei Punkte) abgefangen werden, in der Praxis dürfte das Sechzehntelfinale aber gebucht sein: Die Franzosen müssten ihre letzten beiden Spiele gewinnen, Leverkusen dürfte keinen Punkt mehr holen und müsste den direkten Vergleich gegen OGC verlieren. Das Hinspiel gegen Nizza hatte Bayer jedoch 6:2 für sich entschieden.