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Hannover vs. Brügge: Sobiech kam, fiel und siegte

Foto: Daniel Reinhardt/ dpa

Europa League Hannover dreht Partie gegen Brügge

Starker Auftritt von 96: Im Hinspiel der Europa-League-Zwischenrunde gelang Hannover nach einem Rückstand gegen Brügge noch der Sieg. Der Bundesligist verpasste gegen die von Christoph Daum trainierten Belgier einen höheren Erfolg. Zum Matchwinner avancierte der eingewechselte Artur Sobiech.

Hamburg - Insgesamt eine gute Chance hatte der FC Brügge in der zweiten Hälfte des Hinspiel der Europa-League-Zwischenrunde bei Hannover 96. Und die führte direkt zum Tor. Frustrierend möchte man meinen, doch die Gastgeber gaben sich nicht geschlagen, rannten weiter an - und drehten die Partie. Nach dem Rückstand durch Maxime Lestienne (51. Minute) trafen Artur Sobiech (73.) und Jan Schlaudraff (78./Foulmeter) innerhalb von sieben Minuten. Für das Rückspiel am kommenden Donnerstag (19 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) ist das 2:1 (0:0) eine solide Ausgangsposition.

"Es wird ganz eng im Rückspiel", sagte Hannover-Trainer Mirko Slomka. Brügges Coach Christoph Daum glaubt, dass das Auswärtstor für sein Team "Gold wert sein" könnte: "Wir werden unsere Chance haben."

Die 44.000 Zuschauer in der ausverkauften Arena in Hannover sahen einen druckvollen Beginn der Gastgeber. Bereits nach neun Minuten hätte Mame Diouf sein Team in Führung bringen können, doch der Schuss des 96-Stürmers wurde abgeblockt. Knapp zwei Minuten später zielte Sergio Pinto aus rund 22 Metern am linken Pfosten vorbei.

Brügge fand anschließend zu mehr Ordnung in der Defensive, im Angriff blieben die Belgier aber zunächst harmlos. Die erste Möglichkeit durch einen Schuss von Lior Refaelov klärte Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler zur Ecke (27.). Eine Minute später köpfte Brügges Innenverteidiger Jordi knapp am Tor vorbei. Auch 96 hatte noch zwei weitere Gelegenheiten, die Diouf und Schlaudraff aber vergaben. Eine schlechte Nachricht gab es zudem von Mohammed Abdellaoue. Der Stürmer aus Norwegen musste verletzt ausgewechselt werden (37.).

"Gegentreffer tat richtig weh"

Nach der Pause spielte zunächst nur Hannover, die Gäste konnten sich kaum aus der eigenen Hälfte befreien. Brügge-Keeper Vladan Kujovic verhinderte mit einer starken Parade nach einem Schlenzer von Manuel Schmiedebach die 96-Führung (48.).

Stattdessen fiel das Tor auf der anderen Seite. Den ersten Angriff der Belgier in der zweiten Halbzeit schloss der freistehende Lestienne mit einem Kopfball aus elf Metern zum 1:0 ab (51.). "Ein bitterer Gegentreffer, quasi aus dem Nichts. Das tat richtig weh", so Slomka.

Acht Minuten später hatte Hannover Pech. Schlaudraff wurde von Frederik Stenman an der Strafraumgrenze gefoult, doch Schiedsrichter Manuel de Sousa sah das Foul außerhalb den Sechzehners. Nicht die einzige Fehlentscheidung des Portugiesen: Ein Eigentor von Ryan Donk erkannte de Sousa wegen eines vermeintlichen Foulspiels von Stindl gegen Jordi ab (70.).

Diouf und Rausch vergeben Chancen zum dritten Treffer

In der 73. Minute wurde 96 für die Offensivbemühungen belohnt. Eine Freistoßflanke lenkte Stenman unglücklich vor die Füße des kurz zuvor eingewechselten Sobiech, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Fünf Minuten später profitierte Hannover von einer Entscheidung des schwachen Schiedsrichters, nach einem Foul von Donk an Sobiech gab es Strafstoß. Schlaudraff chippte den Ball über Kujovic hinweg zum 2:1 ins Tor. "Das ist natürlich immer ein bisschen Glückssache", sagte Schlaudraff zu seinem Kunstschuss.

Diouf und Rausch hätten in den Schlussminuten (90./90.+2) sogar noch den dritten 96-Treffer erzielen müssen, vergaben die großen Möglichkeiten aber. "Es hätte durchaus ein Tor mehr sein können", sagte 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke.

Vor dem Spiel hatte die Polizei mit einem Großaufgebot Ausschreitungen zwischen den Fan-Lagern verhindert. Unter anderem hatten die Beamten zwei Wasserwerfer in der Innenstadt stationiert. Die Partie war als Risikospiel eingestuft worden.

Hannover 96 - FC Brügge 2:1 (0:0)
0:1 Lestienne (51.)
1:1 Sobiech (73.)
2:1 Schlaudraff (80.)
Hannover: Zieler - Cherundolo (76. Chahed), Eggimann, Pogatetz, Pander - Pinto (68. Sobiech), Schmiedebach - Schlaudraff, Stindl - Diouf, Abdellaoue (37. Rausch)
Brügge: Kujovic - Hoefkens, Donk, Jordi, Stenman - Van Acker, Zimling, Vázquez - Refaelov, Akpala (87. Vleminckx), Lestienne (74. Meunier)
Schiedsrichter: De Sousa (Portugal)
Zuschauer: 44.000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Eggiman, Stindl (2), Cherundolo (3), Sobiech - Vázquez, Kujovic (2), Stenman, Donk (3), van Acker

max/dpa
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