
Europa League: Acht-Tore-Spektakel in Wroclaw
Europa-League-Playoff Andreasen schießt Hannover zum Sieg
Hamburg - Fünf Tore geschossen, einen wichtigen Auswärtssieg gesichert - eigentlich kann Hannover 96 mit der Partie bei Slask Wroclaw zufrieden sein. Doch das Team von Trainer Mirko Slomka leistete sich bei aller Offensivstärke viele Fehler, ließ den Gegner in Breslau immer wieder zurück ins Spiel kommen. Zwei späte Tore sicherten dann aber doch einen 5:3 (3:1)-Sieg im Playoff-Hinspiel um die Teilnahme an der Gruppenphase der Europa League.
"Es war nicht notwendig, dass wir so in Schwierigkeiten kommen. Ich habe in der Halbzeit schon gewarnt, dass sie noch einige Offensivkräfte auf der Bank haben. Das hat sich dann auch gezeigt", sagte Slomka nach dem Spiel.
Eine weitere starke Leistung zeigte Leon Andreasen. Bereits eine Runde zuvor hatte der lange verletzte Däne gegen St. Patrick's Athletic sein Team zum Sieg geführt. Gegen Wroclaw nutzte er die erste Chance der Partie, per Direktabnahme traf Andreasen ins lange Eck (7. Minute). Das 2:0 durch Jan Schlaudraff war fast eine Kopie des ersten Treffers (25.). Allerdings war Slask-Torhüter Rafael Gikiewicz durch Ya Konan leicht behindert worden, der italienische Schiedsrichter Paolo Tagliavento erkannte den Treffer aber an.
Doch auch wenn der Spielstand anderes vermuten ließ - Wroclaw spielte gut mit und kam zu einigen Chancen. Die beste nutzte in der 34. Minute Tomasz Jodlowiec. Der Innenverteidiger kam nach einem verlängerten Eckball aus zwölf Metern frei zum Schuss, 96-Keeper Ron-Robert Zieler konnte nicht mehr parieren.
Wroclaw schafft den Ausgleich, Hannover legt nach
Noch vor der Pause erhöhte Lars Stindl wieder auf 3:1. Der Mittelfeldspieler traf nach doppeltem Doppelpass mit Schlaufdraff aus spitzem Winkel. Zur zweiten Halbzeit kam beim Gastgeber Sylwester Patejuk für Rok Elsner in die Partie. Neun Minuten nach seiner Einwechslung traf der Angreifer zum 2:3. Hannovers Abwehr sah dabei nicht gut aus.
Wie schon beim 1:2 kassierte Hannover dann den Ausgleich nach einer Ecke. Przemyslaw Kazmierczak übersprang den schon zuvor unsicher wirkenden Felipe und köpfte wuchtig zum 3:3 ein (61.). Erneut Andreasen per Freistoß (82.) und Manuel Schmiedebach (86.) machten den Sieg dann perfekt. Das Rückspiel findet kommenden Donnerstag in Hannover statt (20:45 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE).
Die Freude bei 96 über den Erfolg wurde jedoch getrübt - ausgerechnet von den eigenen Fans. Mit Beginn der Partie waren im 96-Zuschauerblock mehrere Leuchtfeuer und Böller gezündet worden. Damit droht Hannover erneut eine hohe Geldstrafe durch die Uefa. In der vergangenen Europa-League-Saison musste der Club mehr als 60.000 Euro Strafe für den verbotenen Einsatz von Pyrotechnik durch seine Fans zahlen.
Slask Breslau - Hannover 96 3:5 (1:3)
0:1 Andreasen (7.)
0:2 Schlaudraff (25.)
1:2 Jodlowiec (34.)
1:3 Stindl (40.)
2:3 Patejuk (54.)
3:3 Kazmierczak (61.)
3:4 Andreasen (82.)
3:5 Schmiedebach (85.)
Breslau: Rafal Gikiewicz - Pawelec, Kowalczky, Jodlowiec, Mraz - Elsner (46. Patejuk), Kazmierczak - Sobota, Stevanovic, Lukasz Gikiewicz (46. Voskamp) - Mila
Hannover: Zieler - Cherundolo, Felipe, Haggui, Pander - Pinto, Andreasen - Stindl, Huszti (66. Schmiedebach) - Schlaudraff (85. Nikci), Ya Konan (75. Sobiech)
Schiedsrichter: Tagliavento (Italien)
Zuschauer: 25.000
Gelbe Karten: Elsner, Jodlowiec, Voskamp - Haggui, Huszti, Stindl