Fall Deisler Hoeneß weist Stoiber zurecht

Bayern-Manager Uli Hoeneß hat mit Unverständnis auf die Aussagen Edmund Stoibers über den an Depressionen leidenden Sebastian Deisler reagiert. Man solle sich nur über Dinge äußern, von denen man etwas verstehe, sagte Hoeneß.

München - "Wenn Stoiber das so gesagt hat, halte ich die Aussage für unglücklich", erklärte Hoeneß am Sonntag im DSF. "Ich gehe davon aus, dass Sebastian Deisler nie mehr für den FC Bayern spielt", hatte Stoiber auf einem CSU-Weihnachtsempfang verkündet. "Er ist dem Druck nicht gewachsen. Das ist eines der größten Verlustgeschäfte, die der FC Bayern je gemacht hat", so der bayerische Ministerpräsident, der beim deutschen Fußball-Rekordmeister Vorsitzender des Verwaltungsbeirates ist.

"Wir sollten uns nur über Dinge äußern, von denen wir etwas verstehen", empfahl Hoeneß. Aussagen über Deislers sportliche Zukunft machen für den Münchner Manager derzeit keinen Sinn. "Der wichtigste Satz lautet: In der Sache Deisler müssen wir uns davon verabschieden, vom Fußballer zu reden. Wenn der schwer kranke Mensch wieder gesund ist, dann reden wir wieder über den Fußballer Sebastian Deisler", sagte Hoeneß.

Der Kosten-Nutzen-Faktor des Deisler-Transfers spiele für ihn angesichts der schweren Krankheit des Nationalspielers absolut keine Rolle. "Wenn der Junge wieder gesund wird, sind mir die 7,5 Millionen Euro Ablösesumme wurscht", sagte Hoeneß. Deisler wird seit mehreren Wochen wegen Depressionen im Münchner Max-Planck-Institut für Psychiatrie behandelt.

Mehr lesen über

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren