CL-Teilnehmer St. Petersburg Fans schockieren mit Rassismus und Homophobie

Zenit-Profi Hulk: Im Sommer von Porto nach St. Petersburg
Foto: Epsilon/ Getty ImagesHamburg - Fans des russischen Top-Clubs St. Petersburg haben für einen großen Skandal und heftige Empörung gesorgt. Sie veröffentlichten ein "Manifest für einen traditionellen Fußball", in dem sie sich gegen dunkelhäutige und homosexuelle Spieler ausgesprochen haben.
Der Club verliere seine Identität, wenn Fußballer aus anderen Regionen der Welt dort spielten, hieß es in dem Text, den der Fanclub Landskrona veröffentlichte. Ihre Forderung: Zuerst sollte Zenit slawische Spieler verpflichten, zur Not Europäer. Nur wenn man intensiv gesucht und nichts passendes gefunden habe, könnten die Scouts "nach Südamerika fliegen", wie es in der Schrift heißt. Eine weitere Forderung ist, dass Zenit-Profis weder rauchen noch trinken dürfen.
Der Verein, bei dem der frühere HSV-Manager Dietmar Beiersdorfer Sportdirektor ist, lehnte das Manifest umgehend ab. Zenit habe sich immer durch seine Toleranz ausgezeichnet und vereinige in seien Reihen Fans unterschiedlichster Nationalitäten und unterschiedlicher Religionen, teilte der Club mit.
Auslöser des Manifests war offenbar ein teaminterner Streit, auf den sich die Fans beziehen. Demnach hätte sich Nationalspieler Igor Denisow beschwert, dass Hulk sehr viel mehr verdiene als die russischen Profis im Kader. Der Brasilianer war im vergangenen Sommer für geschätzte 40 Millionen Euro vom FC Porto zu Zenit gewechselt. In der aktuellen Champions-League-Saison wurde Zenit in seiner Gruppe Dritter hinter dem FC Malaga und dem AC Mailand. Der Club tritt damit im kommenden Jahr in der Europa League an.
In Russland, Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2018, gibt es im Fußball immer wieder rassistische Vorfälle. Unter anderem werden dunkelhäutige Spieler regelmäßig mit Bananen beworfen.