Nachfolger von Bartomeu
Laporta zum Präsidenten des FC Barcelona gewählt
Die Mitglieder des FC Barcelona haben einen Präsidenten gewählt: Favorit Joan Laporta wird erneut Klubboss. Er erbt das Chaos Josep Bartomeus, der in Folge der »Barçagate«-Affäre zurückgetreten war.
Joan Laporta ist zum zweiten Mal zum Präsidenten des FC Barcelona gewählt worden. Wie der 26-malige spanische Fußballmeister am Sonntagabend bekannt gab, lag der 58 Jahre alte Rechtsanwalt nach 80 Prozent der ausgezählten Stimmen uneinholbar vor seinen Kontrahenten Victor Font und Toni Freixa. Die unterlegenen Bewerber gratulierten Laporta, der bereits von 2003 bis 2010 dem Klub vorgestanden hatte, vor laufenden Kameras.
Am Sonntagmittag hatte der sechsmalige Weltfußballer Lionel Messi seinen Wahlzettel in Begleitung seines Sohnes Thiago abgegeben. Wie Messi schritten auch dessen Mitspieler Sergio Busquets, Jordi Alba, Sergi Roberto und Riqui Puig sowie der frühere Barça-Coach Luis Enrique zur Wahlurne.
Laporta folgt auf den im vergangenen Oktober zurückgetretenen Josep Maria Bartomeu. Bartomeu war aufgrund der »Barçagate«-Affäre unter Druck geraten und schließlich aus dem Amt geschieden: Der ehemalige Klubpräsident soll eine Social-Media-Kampagne gegen seine vereinsinternen Gegner in Auftrag gegeben haben, im Zuge derer unter anderem ehemalige und aktuelle Klubgrößen wie Pep Guardiola, Carles Puyol oder Lionel Messi diskreditiert worden waren. Zu Wochenbeginn hatte es im Rahmen der »Barçagate«-Ermittlungen eine Razzia auf dem Vereinsgelände gegeben. Bartomeu selbst war am Dienstag festgenommen worden, kam jedoch am Mittwoch wieder auf freien Fuß.
Auch jenseits klubinterner Querelen steht Laporta vor einer gewaltigen Aufgabe. Barcelona plagen Schulden in Höhe von 488 Millionen Euro, sportlich liegt der FC Barcelona hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Dazu treibt die Fans die Zukunft von Superstar Messi um, dessen Vertrag ausläuft. Laporta sprach von »der wichtigsten Wahl in der Geschichte von Barça«.