Wechsel von Minderjährigen
Fifa belegt Barcelona mit Transferverbot
Drakonische Strafe für den FC Barcelona: Wegen "schwerwiegender Vergehen" bei Wechseln von Minderjährigen darf der spanische Top-Club zwei Transferperioden lang keine Spieler kaufen.
Barça-Stars Messi (l.), Fàbregas: Erst mal keine Verstärkungen
Foto: QUIQUE GARCIA/ AFP
Hamburg - Der Fußball-Weltverband Fifa hat den FC Barcelona mit einem Transferverbot für zwei volle Wechselperioden belegt. Davon betroffen sind die Transferzeiträume im Sommer dieses Jahres und im Winter 2015. Zudem muss der der spanische Top-Club eine Geldstrafe von 450.000 Franken zahlen (umgerechnet rund 370.000 Euro).
Grund sind "Verstöße im Zusammenhang mit dem internationalen Transfer und der Registrierung von Spielern unter 18 Jahren", teilte die Fifa mit. Der Club muss außerdem "die Situation aller fraglichen minderjährigen Spieler binnen 90 Tagen legalisieren". Barcelona hat die Möglichkeit, Einspruch gegen das Urteil einzulegen.
Auch der spanische Verband RFEF ist im Zuge dessen bestraft worden, er muss 500.000 Schweizer Franken zahlen (410.000 Euro). Er wurde wegen Vergehen bei "Transfers und Erstregistrierung bestimmter minderjähriger Spieler" für schuldig befunden. Barcelona und der spanische Verband erhielten zudem eine Fifa-Rüge.
Unklarheit über bereits fixe Wechsel
Die Fifa schrieb in ihrer Stellungnahme: "Die Ermittlungen betrafen mehrere minderjährige Spieler, die über verschiedene Zeiträume zwischen 2009 und 2013 beim Verein registriert waren und mit diesem an Wettbewerben teilnahmen." Bei zehn minderjährigen Spielern habe es demnach Verstöße gegeben, darüber hinaus weitere Vergehen in Zusammenhang mit anderen Spielern.
Laut Fifa-Reglement darf ein Spieler nur dann international transferiert werden, wenn er mindestens 18 Jahre alt ist. Der betreffende Artikel 19 sieht dabei drei Ausnahmen vor, "die nach Prüfung allein vom Ausschuss der Kommission für den Status von Spielern bewilligt werden können".
Um welche Spieler es sich bei den Verstößen handelt, war zunächst unklar. Das gleiche gilt für bereits für den Sommer vereinbarte Wechsel. Erst in der vergangenen Woche hatte Barça den Transfer des 17 Jahre alten kroatischen Talents Alen Halilovic zur neuen Saison verkündet. Auch der deutsche Nationalspieler Marc-André ter Stegen von Borussia Mönchengladbach soll sich angeblich mit den Katalanen über einen Wechsel im Sommer einig sein.
Wenn die Wechsel schon fix sind, die Verträge also bereits unterzeichnet sind, würde die Fifa-Strafe in diesen Fällen nicht greifen.