Millionenbeträge an einen Schiedsrichterfunktionär FC Barcelona wegen Korruption angeklagt

Korruption, Untreue, gefälschte Unterlagen: Wegen dieser Vorwürfe muss sich der FC Barcelona bald vor einem Gericht verantworten. Es geht um die Frage, ob der Verein Schiedsrichter beeinflusst hat.
Um den FC Barcelona gibt es derzeit viel Wirbel

Um den FC Barcelona gibt es derzeit viel Wirbel

Foto: Joan Valls / Urbanandsport / NurPhoto / IMAGO

Der FC Barcelona steht unter Verdacht, Schiedsrichter beeinflusst zu haben. Die spanische Justiz hat nun den Verein, ehemalige Vereinsfunktionäre und Ex-Schiedsrichter José Maria Enríquez Negreira wegen »Korruption«, »Untreue« und »gefälschter Unterlagen« angeklagt.

Die Vorwürfe richten sich insbesondere gegen Barça als juristische Person sowie gegen die ehemaligen Vereinspräsidenten Josep Maria Bartomeu und Sandro Rosell.

Warum zahlte Barcelona 1,4 Millionen Euro?

Hintergrund sind Zahlungen an ein Unternehmen von Negreira, der zwischen 1977 und 1992 Schiedsrichter in der ersten Liga Spaniens und anschließend zwischen 1994 und 2018 Vizepräsident des Schiedsrichterausschusses CTA war. Barcelona soll zwischen den Jahren 2016 und 2018 insgesamt knapp 1,4 Millionen Euro überwiesen haben. Beide Seiten haben die geschäftlichen Verbindungen eingeräumt, bestreiten aber den Vorwurf der Korruption.

Laut Negreira habe seine Firma den Verein mündlich darüber beraten, wie sich die Spieler gegenüber bestimmten Unparteiischen verhalten sollten. Im Interview mit dem Radiosender »Cadena Ser« sagte der 77-Jährige vor einigen Wochen, er habe den FC Barcelona als CTA-Vizepräsident bei keiner Entscheidung oder Schiedsrichterernennung bevorzugt behandelt.

Barça hatte solche Beraterdienste zuvor als »normal« bezeichnet. Damit seien Scoutingberichte über Jugendspieler und Gutachten über Profischiedsrichter beglichen worden, teilte der Verein mit. Das Schiedsrichter-Monitoring werde seit 2018 intern durchgeführt.

ast/sid

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