"Bundesliga ist vorbei" Guardiola redet die kaputten Bayern stark

Bayern-Trainer Guardiola: Mit einer B-Elf gegen Leverkusen
Foto: Tobias Hase/ dpaAbschenken will der FC Bayern das Bundesligaspiel bei Bayer Leverkusen nicht. Aber Trainer Josep Guardiola wird am Samstag (18.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) alles dem ersten Champions-League-Duell mit dem FC Barcelona unterordnen und eine B-Elf aufbieten. "Die Bundesliga ist vorbei. Wir haben sie schon gewonnen. Unser Blick geht auf Mittwoch", sagte Guardiola.
In der vergangenen Saison handelte der 44-Jährige ähnlich - allerdings aus freien Stücken. Die Bayern kürten sich bereits am 27. Spieltag zum Deutschen Meister, gewannen daraufhin - mit diversen Ersatzspielern - drei Spiele in Folge nicht und kamen so vor dem Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid (0:1 und 0:4) entscheidend aus dem Tritt.
"Wenn wir rotieren können, werden wir das machen", kündigte Guardiola nun erneut an. Die großen Verletzungssorgen und die 120 Minuten im verlorenen DFB-Pokal-Halbfinale gegen Borussia Dortmund mit dem kuriosen Fehlschussfestival im Elfmeterschießen lassen dem Spanier diesmal jedoch keine Wahl. Den Kader will Guardiola gegen Bayer mit Spielern aus der Regionalliga-Reserve und sogar den A-Junioren auffüllen.
Guardiola redet Pizarro stark
Sicher ausfallen wird Stürmer Robert Lewandowski. Der Pole muss wegen seiner schweren Gesichtsverletzungen, die er gegen Dortmund erlitten hatte, aussetzen. Für Lewandowski könnte in Leverkusen Claudio Pizarro nach langer Zeit mal wieder in der Startelf stehen. "Claudio ist der Beste im Strafraum bei uns", sagte Guardiola.
Offen ließ der Trainer, ob es für Lewandowski zu einem Einsatz gegen Barcelona reichen wird. "Wir werden Montag, Dienstag sehen, wie seine Verfassung ist", sagte Guardiola: "An den ersten Tagen sind die Verletzungen schmerzhaft." Der Arzt sei letztendlich der Chef bei der Frage, ob Lewandowski eingesetzt werden könne oder nicht. Eine Gesichtsmaske könnte den Polen bei einem möglichen Einsatz schützen.
Sollte Lewandowski in Barcelona nicht auflaufen können, müssten die Bayern gegen Guardiolas Ex-Klub auf vier Stammspieler verzichten. Arjen Robben fällt mit einer Wadenverletzung bis zum Ende der Saison aus, das gilt auch für Holger Badstuber (Muskelriss im Oberschenkel). Bei David Alaba (Innenbandriss im Knie) besteht Hoffnung auf eine Rückkehr in einem möglichen Champions-League-Finale. Immerhin: Franck Ribéry könnte nach überstandenen Problemen mit dem Sprunggelenk in Barcelona zum Kader gehören - befindet sich aber immer noch in intensiver Behandlung.
Guardiola kontert Kehls Seitenhieb
Vor Barcelona aber wartet Leverkusen. "Wir müssen seriös spielen", sagte Guardiola, der sich keine Wettbewerbsverzerrung nachsagen lassen möchte. "Wir werden in Leverkusen sicher antreten und versuchen zu gewinnen", sagte auch Thomas Müller, gab aber auch zu: "Die Wichtigkeit liegt jetzt auf der Champions League."
Im defensiven Mittelfeld haben die Bayern mit Philipp Lahm, Xabi Alonso und Thiago die geringsten Sorgen, trotzdem redete Guardiola Bastian Schweinsteiger stark - der Trainer weiß um den Ausfall zu vieler Schlüsselspieler: "Basti hat gegen den BVB seine beste Performance in meiner Zeit bei Bayern geboten. Auch seine Körpersprache war sehr gut."
Beim Rückblick auf das Aus im DFB-Pokal wirkte Guardiola dann genervt. Weil BVB-Profi Sebastian Kehl dem FC Bayern nahegelegt hatte, Elfmeterschießen zu üben, antwortete Guardiola: "Mein Rat für Sebastian Kehl ist: Wenn du 35 Punkte Rückstand hast, ist es besser zu schweigen." Abgesehen vom kleinen Rechenfehler (Dortmund liegt sogar 37 Zähler zurück) weiß Guardiola allerdings auch, dass der Vorsprung in der Bundesliga unwichtig ist, sollte seine Mannschaft erneut im Halbfinale der Königsklasse ausscheiden. B-Elf hin oder her.