Trainerwechsel FC Bayern bestätigt: Nagelsmann geht, Tuchel kommt

Der FC Bayern und Trainer Julian Nagelsmann gehen getrennte Wege, das hat der Klub nun offiziell bekannt gegeben – und spricht von einer der »schwierigsten Entscheidungen«. Nachfolger wird Thomas Tuchel.
Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel

Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel

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Alexander Hassenstein / Getty Images; Darren Walsh / Chelsea FC / Getty Images

Fußball-Bundesligist FC Bayern München hat die Trennung von Trainer Julian Nagelsmann bestätigt. Wie der deutsche Rekordmeister weiter bekannt gab, wird Thomas Tuchel die Nachfolge antreten. Tuchel erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 und wird am Montag erstmals das Training leiten.

»Das ist die schwierigste Entscheidung in meiner Zeit als sportlich Verantwortlicher des FC Bayern gewesen. Ich habe zu Julian vom ersten Tag an ein offenes, vertrauensvolles, freundschaftliches Verhältnis gehabt. Ich bedauere die Trennung von Julian«, wird Hasan Salihamidžić in einer Klubmitteilung zitiert: »Aber nach gründlicher Analyse der sportlichen Entwicklung unserer Mannschaft speziell seit Januar und mit den Erfahrungswerten der Rückrunde in der Vorsaison haben wir jetzt gemeinsam entschieden, Julian freizustellen.«

Nachfolger Tuchel musste im September 2022 beim FC Chelsea gehen und war seitdem ohne Job. Der 49-Jährige hatte mit Chelsea im Jahr 2021 die Champions League gewonnen, zuvor war er unter anderem als Cheftrainer bei Paris Saint-Germain, Borussia Dortmund und Mainz 05 tätig.

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Die Bayern überzeugten in der aktuellen Spielzeit in der Champions League mit acht Siegen aus acht Spielen, absolvieren allerdings ihre schlechteste Bundesligasaison seit elf Jahren. Jüngst verloren sie bei Bayer Leverkusen 1:2 und rutschten in der Tabelle hinter Borussia Dortmund auf Platz zwei ab. Nach der Länderspielpause kommt es in München am 1. April zum direkten Duell der beiden Spitzenteams. In der Champions League trifft der FC Bayern im Viertelfinale auf Manchester City, im DFB-Pokal-Viertelfinale wartet der SC Freiburg.

Das Langzeitprojekt ist gescheitert

»Als wir Julian Nagelsmann im Sommer 2021 für den FC Bayern verpflichtet haben, waren wir überzeugt, mit ihm langfristig zusammenzuarbeiten – und dies war auch bis zuletzt das Ziel von uns allen. ... Nun sind wir aber zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die Qualität unseres Kaders – trotz der Deutschen Meisterschaft im vergangenen Jahr – zunehmend seltener gezeigt hat«, teilte Vereinsboss Oliver Kahn mit.

Nagelsmann war 2021 von RB Leipzig nach München gekommen, die Bayern überwiesen damals 25 Millionen Euro für den Trainer, der einen Vertrag bis Ende Juni 2026 unterschrieb. In seiner ersten Saison mit den Münchnern reichte es für Nagelsmann zum Meistertitel, in der Champions League kam das Aus im Viertelfinale gegen den FC Villarreal, im DFB-Pokal gab es ein 0:5 in der zweiten Runde bei Borussia Mönchengladbach.

Nagelsmann musste zahlreiche Nebengeräusche moderieren. Jüngst hatte ein Maulwurf Nagelsmanns Bayern-Taktik an die Presse gegeben, der Trainer reagierte mit Unverständnis. Zudem hatte der derzeit verletzte Torhüter Manuel Neuer den Trainer Anfang des Jahres in einem Interview angegriffen. Darin hatte Neuer die Trennung von seinem Vertrauensmann und Torwarttrainer Toni Tapalović kritisiert. Zuletzt hieß es immer wieder, der Trainer habe nur noch wenig Rückhalt in der Mannschaft.

Hainers Worte sind wenige Tage später nichts mehr wert

Innerhalb der Führungsriege genoss Nagelsmann jedoch bis zuletzt Rückhalt. Präsident Herbert Hainer sagte erst am Montag im »Kicker«-Interview: »Ich finde, Julian ist unheimlich weit. Ein Toptrainer, der auch gegen Paris bewiesen hat, dass er auf höchstem europäischen Niveau taktisch und strategisch hervorragend agiert. Wir haben das mit einem Fünfjahresvertrag dokumentiert, weil wir mit ihm etwas aufbauen wollen. ... Die Trainerdiskussion zwischendurch kam von außen, die haben nicht wir vom Zaun gebrochen.« Nicht einmal eine Woche später folgte nun die Trennung.

Beim FC Bayern war Nachfolger Tuchel bereits im Jahr 2018 als möglicher Nachfolger von Jupp Heynckes im Gespräch. Der damalige Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte bis zum Schluss gehofft, Heynckes würde seinen Vertrag in München noch einmal verlängern, doch das Trainerurgestein hörte auf – und Tuchel schloss sich PSG an. Nun hat es im zweiten Anlauf mit Tuchel geklappt.

jan/ngo/bka/sid
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