Salihamidžić über Nagelsmann »Braucht sicher ein, zwei Monate, aber dann lade ich ihn zum Essen ein«

Hasan Salihamidžić (l.) und Julian Nagelsmann bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern 2022
Foto: IMAGO/Sammy MinkoffDie unglückliche Kommunikation rund um die Trennung des FC Bayern München von Trainer Julian Nagelsmann hat Sportvorstand Hasan Salihamidžić mit den Verhandlungen mit Nachfolger Thomas Tuchel begründet.
»Wir mussten die Zusage abwarten«, sagte der 46-Jährige im Sport1-»Doppelpass«. »Der Erste, den wir angerufen haben, war Julian Nagelsmann.« Es sei »nicht anders gegangen«. Der FC Bayern habe »sich fair verhalten, so fair, wie man in diesem Geschäft sein kann«.
Trennung nicht übers Telefon
Die Münchner hatten die Trennung von Nagelsmann und die Verpflichtung von Tuchel am Freitag offiziell bekannt gegeben – zu lesen war in den Medien davon aber schon am Donnerstagabend. Dem Vernehmen nach wurde Nagelsmann von den Berichten überrascht.
Salihamidžić sagte, am Donnerstagabend sei mit Nagelsmann das entscheidende Gespräch am Freitag vereinbart worden, eine Trennung habe er nicht am Telefon verkünden wollen. Zum künftigen Kontakt mit Nagelsmann sagte er: »Braucht sicher ein, zwei Monate, aber dann lade ich ihn zum Essen ein und wir reden noch mal drüber«.
Die Kritik von Joshua Kimmich und Leon Goretzka am »extremen« Fußballgeschäft hatte Salihamidžić nur kurz kommentiert. »Die Leistungen waren ungenügend, das würde er auch bestätigen«, sagte er angesprochen auf die Aussagen von Kimmich am Samstagabend.
Kimmich und Goretzka widersprechen indirekt Salihamidžić
Der neue Kapitän der Nationalmannschaft hatte gesagt, Nagelsmann habe die Bayern-Kabine »nicht verloren«. Das wiederum hatte Salihamidžić bei der Vorstellung des neuen Trainers Tuchel angedeutet.
Am Sonntag sagte der Sportvorstand: »Natürlich ist das eine harte Entscheidung gewesen, eine schwere Entscheidung, auch für mich eine emotional schwere Entscheidung.« Er habe ein »sehr, sehr gutes Verhältnis« zu Nagelsmann gehabt, ausschlaggebend sei die Leistung des Teams gewesen, die »nicht mehr gestimmt« habe.
Kimmich hatte nach dem 2:0 der Nationalmannschaft in Mainz gegen Peru gesagt: »Am Ende des Tages ist so das Geschäft, wenig Liebe, wenig Herz. Wir müssen lernen, damit umzugehen und auch mit der Entscheidung zu leben.« Auch Teamkollege Goretzka sagte, er persönlich habe kein Problem mit Nagelsmann gehabt.