Hoher Sieg gegen Wolfsburg Bayern macht den Müller froh und den Hoeneß ebenso

Boateng, Müller und Hummels stehen in der Startelf, Lewandowski schießt sich zum besten ausländischen Torjäger, und sogar die Torverhältnis-Rechnung von Hoeneß stimmt nun. Beim FC Bayern sind alle glücklich.
Thomas Müller (l.) und Mats Hummels

Thomas Müller (l.) und Mats Hummels

Foto: Sebastian Widmann/ Bongarts/Getty Images

Die Hoeneß-Rechnung: Als der FC Bayern nach dem 23. Spieltag für ein paar Stunden erstmals wieder nach Punkten mit Borussia Dortmund gleichgezogen war, behauptete Präsident Uli Hoeneß bei Sport1, seine Mannschaft sei Tabellenführer. Die Ignoranz des besseren Torverhältnisses des BVB brachte Hoeneß viel Spott ein, zumal er diese tabellarische Wahrheit nicht zum ersten Mal außer Acht gelassen hat. Doch letztlich war Hoeneß nur seiner Zeit voraus: Nach dem hohen Bayern-Sieg gegen den VfL Wolfsburg und dem parallelen 3:1 des Konkurrenten aus Dortmund steht München tatsächlich erstmals seit dem fünften Spieltag wieder ganz vorne. Nun haben die Münchner das um zwei Treffer bessere Torverhältnis.

Das Ergebnis: Von Schonung für das Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Liverpool am Mittwoch (21 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) war nichts zu spüren, die Bayern siegten 6:0 gegen am Ende total überforderte Wolfsburger. Hier geht es zur Zusammenfassung der frühen Samstagsspiele in der Bundesliga.

Die Bayern halten zusammen: Jérôme Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller werden in Zukunft nicht mehr in der Nationalmannschaft spielen. Die Entscheidung von Joachim Löw wurde viel diskutiert, Müller echauffierte sich in einem Video, Hummels war auch enttäuscht, die Klubführung der Münchner zeigte sich "irritiert". Trainer Niko Kovac äußerte sich moderat - und entschied sich bewusst für ein Zeichen nach außen: Erstmals seit der Partie gegen Borussia Dortmund am elften Spieltag stand das beim DFB aussortierte Trio gemeinsam in der Bayern-Startelf. Und was machte Löw? Der Bundestrainer beobachtete das Spiel SC Freiburg gegen Hertha BSC.

Joachim Löw

Joachim Löw

Foto: Patrick Seeger/ dpa

Erste Hälfte: Das Spiel begann mit einem Fehlpass von Bayern-Torhüter Manuel Neuer, den Yannick Gerhardt mit etwas mehr Mut zur Wolfsburger Führung hätte nutzen können (3. Minute). Ein Beleg für Münchner Nervosität? Immerhin könnte Neuer mit der nächsten denkbaren Entscheidung Löws seinen Stammplatz in der Nationalmannschaft an Marc-André ter Stegen verlieren. Doch die Bayern ruhen in sich, eine verhaltene Anfangsphase hat in der derzeitigen Form keine Bedeutung. Nach Vorlage von Müller traf Serge Gnabry zur Führung (34.), Robert Lewandowski legte gegen seinen Lieblingsgegner wenig später nach (37.).

Erfolgreichster ausländischer Torjäger: Wenn Lewandowski gegen Wolfsburg antritt, sind Tore garantiert. Mittlerweile sind es 19 Treffer in 17 Spielen, der Fünferpack zwischen der 51. und 60. Minute in der Saison 2015/2016 bleibt in besonderer Erinnerung. Was den Polen womöglich noch etwas stolzer machen dürfte: Nun ist Lewandowski der gefährlichste ausländische Torjäger der Bundesliga-Historie. Weil er nach der Pause noch einen Treffer erzielte, steht er nun bei 197 Toren für die Bayern und Borussia Dortmund. Er kann in den kommenden Wochen aber wieder eingeholt werden, Claudio Pizarro von Werder Bremen steht mit 195 Toren auf Platz zwei der Rangliste.

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Beste ausländische Torjäger: Lewandowski überholt Pizarro

Foto: Lutz Bongarts/ Bongarts/Getty Images

Zweite Hälfte: So gut sich die Gäste in der ersten halben Stunde defensiv verhalten hatten, so enttäuschend war die Leistung im zweiten Durchgang. Die Bayern kombinierten sehr sicher, ließen nur noch einen Torschuss zu und kamen durch James Rodríguez (52.), Müller (76.), Joshua Kimmich (82.) und eben Lewandowski (85.) zu vier weiteren Treffern. Der eingewechselte Franck Ribéry bereitete drei Tore vor, der Franzose meldete sich vor dem nun folgenden Champions-League-Spiel gegen den FC Liverpool zurück.

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Die Erkenntnis des Spiels: Es fällt sehr schwer, dem FC Bayern in den kommenden Wochen irgendwelche Punktverluste zu prognostizieren. Nach Liverpool spielen die Münchner in der Bundesliga noch gegen Mainz und Freiburg sowie im Pokal gegen Heidenheim. Und dann folgt am 6. April das Spitzenspiel gegen den BVB. Tabellenführer sind die Münchner schon - spätestens dann vermutlich auch mit einem in Punkten zu messenden Vorsprung.

FC Bayern München - VfL Wolfsburg 6:0 (2:0)
1:0 Gnabry (34.)
2:0 Lewandowski (37.)
3:0 James (52.)
4:0 Müller (76.)
5:0 Kimmich (82.)
6:0 Lewandowski (85.)
Bayern: Neuer - Kimmich, Boateng, Hummels, Rafinha - Martínez (55. Goretzka), Thiago - Müller, James (74. Sanches), Gnabry (55. Ribéry) - Lewandowski.
Wolfsburg: Casteels - William, Knoche, Brooks, Roussillon - Gerhardt (83. Malli), Guilavogui, Arnold (68. Rexhbecaj) - Mehmedi (58. Steffen), Weghorst, Brekalo.
Schiedsrichter: Stegemann
Gelbe Karten: - / Rexhbecaj
Zuschauer: 75.000

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