Düsseldorfs Trainer über Bayern-Defensive "Sehr, sehr anfällig"

Sportlich läuft es schon schlecht beim FC Bayern - und jetzt sieht sich der Rekordmeister auch noch Kritik vom Trainer des Vorletzten, Friedhelm Funkel, ausgesetzt.
Mats Hummels (von links), Jérôme Boateng, Manuel Neuer und Robert Lewandowski

Mats Hummels (von links), Jérôme Boateng, Manuel Neuer und Robert Lewandowski

Foto: Sebastian Widmann/ Bongarts/Getty Images

Nach dem späten Gegentreffer für Bayern München und dem daraus resultierendem 3:3 (2:1) gegen Fortuna Düsseldorf, hat sich Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel zu Wort gemeldet. Der älteste Trainer aller aktueller Bundesligisten ließ bei Sky kein gutes Haar am Rekordmeister.

"Ihnen fehlt einfach die Selbstsicherheit, das Selbstvertrauen. Das kann auch Weltklassespielern passieren, wenn sie keine Erfolgserlebnisse haben", sagte der 64-Jährige, der mit seiner Mannschaft trotz des Unentschiedens gegen Bayern München auf dem vorletzten Tabellenplatz steht. Dazu nannte er Gründe, warum sein Team aus seiner Sicht doch noch zurückkommen konnte.

Harte Kritik an der Münchner Defensive

Friedhelm Funkel (rechts)

Friedhelm Funkel (rechts)

Foto: RONALD WITTEK/EPA-EFE/REX

Trotz einer zwischenzeitlichen 3:1-Führung hatte Bayern den Erfolg nicht über die Zeit bringen können. Stattdessen ließen sich die Münchner von Düsseldorf auskontern, obwohl zusätzlich zur Viererkette in Mats Hummels und Rafinha zwei weitere Abwehrspieler eingewechselt worden waren. Düsseldorfs Dodi Lukebakio erzielte einen Dreierpack (44. Minute, 77., 93.).

"Gerade hinten fehlt Süle, Boateng oder auch Hummels das Selbstvertrauen, die Grundschnelligkeit. Uns haben sie es beim zweiten und dritten Tor einfach gemacht", sagte der Fortuna-Trainer. Bayern stehe sehr, sehr anfällig, sagte Funkel. "Man weiß im Moment, dass man gegen Bayern im Konter Tore erzielen kann, dass die Mannschaft nicht stabil steht."

In dieser Hinsicht "machen sie es den Gegner sehr einfach. Basis ist und bleibt die Defensive - und die ist sehr schwach. 17 Gegentore nach zwölf Spielen, das hatten sie sonst nach einer ganzen Saison", sagte Funkel.

Funkel nimmt Kovac in Schutz

Jérôme Boateng

Jérôme Boateng

Foto: Alexander Hassenstein/ Bongarts/Getty Images

Bayern-Coach Niko Kovac nahm Funkel dagegen in Schutz. "Da kann kein Trainer der Welt etwas für, wenn Boateng auf Abseits spielt, nur weil er zu bequem ist, hinterherzurennen", sagte er im Hinblick auf die Abwehrleistung des Weltmeisters vor dem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit. "Da geht er zwei Schritte nach vorne und will dem Laufduell mit Lukebakio aus dem Weg gehen. Einen solchen Weltklasse-Spieler darf so etwas nicht passieren."

Funkel glaube auch weiter, dass Kovac der richtige Mann für Bayern München sei. "Innerhalb der Mannschaft sollen sich ja Stimmen breit gemacht haben, die gegen Niko sind. Wenn das so ist, wäre das sehr schade", sagte er.

Funkels Karriereherbst in Düsseldorf

Friedhelm Funkel war in seiner Karriere fünf Jahre bei Bayer Uerdingen, vier Jahre beim MSV Duisburg und fünf Jahre Trainer von Eintracht Frankfurt. Nach seiner Zeit bei der Eintracht blieb er in seinen folgenden Tätigkeiten nie über 14 Monate Trainer eines Vereins.

Bei seinen Stationen in Bochum, Aachen und bei 1860 München trennten sich die Vereine jeweils vorzeitig von Funkel. Als sich seine Trainerkarriere bereits dem Ende zuneigte, wurde er 2016 Trainer von Fortuna Düsseldorf. In der Vorsaison stieg er mit der Fortuna in die Bundesliga auf.

hba/sid
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