Nach Solidaritätsbekundung mit türkischem Militär
Ultras des FC St. Pauli fordern Entlassung von Profi Sahin
Als die Offensive des türkischen Militärs in Nordsyrien begann, erklärte der St.-Pauli-Profi Cenk Sahin auf Instagram seine Solidarität. Die Ultras des Klubs positionieren sich klar gegen den Spieler.
Cenk Sahin trägt seit 2016 das Trikot des FC St. Pauli
Foto: Armin Weigel/ dpa
In einem offenen Brief haben die Ultras des FC St. Pauli die öffentlichen Äußerungen des Spielers Cenk Sahin missbilligt und die umgehende Entlassung des Profis durch den Klub gefordert.
Sahin hatte im sozialen Netzwerk Instagram einen Beitrag veröffentlicht, in dem er sich mit dem türkischen Militär solidarisierte. Zu sehen sind eine türkische Flagge und ein Text in türkischer Sprache: "Wir sind an der Seite unseres heldenhaften Militärs und den Armeen. Unsere Gebete sind mit euch!" Ein Hashtag verweist auf die aktuelle Militäroffensive der Türkei in Nordsyrien.
Die Ultras des FC St. Pauli schreiben, es sei "nicht der erste sprachliche und mediale Ausrutscher von Sahin in dieser Thematik" und er habe sich bereits zuvor "pronationalistisch, regimetreu und verächtlich über das Sterben der kurdischen Bevölkerung" geäußert. Es folgte die Forderung, dass der 25-Jährige "nicht mehr im Trikot des FC Sankt Pauli aufläuft".
Auf seiner Website distanzierte sich der FC St. Pauli von den Aussagen seines Spielers und kündigte eine "interne Aufarbeitung" an. Auf Nachfragen des SPIEGEL verwies der Verein auf dieses Statement.
Sahin spielt seit dem Sommer 2016 für den FC St. Pauli und bestritt für die Hamburger bisher 62 Pflichtspiele. Zunächst war er vom türkischen Klub Istanbul Basaksehir FK ausgeliehen und wurde im Sommer 2017 fest verpflichtet. Sahin spielte bereits in der Jugend beim Klub, der Präsident Erdogan nahe steht, und absolvierte 82 Pflichtspiele.