Fifa-Festnahmen in Zürich Schweiz wusste seit Tagen von US-Ermittlungen

Das amerikanische Justizministerium hat sein Haftersuchen schon am 21. Mai an das Schweizer Bundesamt für Justiz geschickt - erst sechs Tage später wurden jetzt sieben Fifa-Funktionäre wegen Korruptionsverdachts festgenommen.
Baur Au Lac: Luxushotel als Schauplatz von sieben Verhaftungen

Baur Au Lac: Luxushotel als Schauplatz von sieben Verhaftungen

Foto: Ennio Leanza/ dpa

Die Verhaftung von sieben Fifa-Funktionären im Zürcher Luxushotel Baur Au Lac basiert auf einem aktuellen US-Haftersuchen, das das Schweizer Bundesamt für Justiz (BJ) am 22. Mai erreichte. "Das Ersuch ist auf den 21. Mai 2015 datiert, wir erhielten es einen Tag später", sagt die BJ-Sprecherin Ingrid Ryser SPIEGEL ONLINE. Daraufhin habe das Bundesamt die Kantonspolizei Zürich mit den Verhaftungen beauftragt.

Das heißt, die Schweizer Regierung wusste bereits seit fünf Tagen von den Ermittlungen der US-Behörde. Absender des Ersuchens ist laut Ryser das Office of International Affairs des US-Justizministeriums. Es berief sich dabei auf einen Auslieferungsvertrag zwischen der Schweiz und den USA von 1997, der vorsieht, dass die Schweiz an die US-Behörden Personen ausliefert, wenn gegen diese ein Strafverfahren nach US-Recht läuft.

Im Fall der Fifa ermittele das US-Justizministerium gegen 14 Funktionäre des Fußball-Weltverbands, weil sie verdächtigt würden, "Bestechungsgelder in Millionenhöhe angenommen zu haben", sagt Ryser. "Es soll sich um eine Summe von über 100 Millionen Euro handeln."

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psk
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