Reformen im Fußball Fifa will Shootouts und Zeitstrafen testen
"Spektakulär für die Zuschauer und interessant für den Spieler": Die Fifa will testweise Shootouts anstelle von Elfmeterschießen und Zeitstrafen statt Gelber Karten einführen.
Marco van Basten
Foto: DPANach der Entscheidung für 48er-WM beschäftigt sich die Fifa mit weiteren Reformen - und diesmal geht es um die Spielregeln. "Wir müssen den Fußball beobachten und immer prüfen, ob und wie wir ihn verbessern können, um das Spiel ehrlicher, dynamischer, interessanter zu machen", sagte Marco van Basten, der technische Direktor des Fußball-Weltverbandes, der "Sport Bild". Im Gespräch seien Shootouts statt des Elfmeterschießens und Zeitstrafen statt Gelber Karten.
"Es sind verschiedene Überlegungen und Varianten im Raum", sagte van Basten: "Man muss in den nächsten Jahren ausprobieren und testen." Die beispielsweise aus dem Hockey bekannten Shootouts seien "spektakulär für die Zuschauer und interessant für den Spieler".
Dabei habe "jede Mannschaft fünf Versuche: Der Schiedsrichter pfeift, dann läuft der Spieler aus 25 Metern auf den Torwart zu", sagt van Basten: "Innerhalb von acht Sekunden muss die Aktion abgeschlossen sein. Der Torwart darf den Strafraum nicht verlassen, wenn er pariert, ist es vorbei."
Der angreifende Spieler habe im Vergleich zum Elfmeterschießen mehr Zeit und mehr Möglichkeiten. "Er kann dribbeln, schießen, abwarten, wie der Torwart reagiert - das ähnelt mehr einer typischen Spielsituation", sagte van Basten.
Da bei der WM mit 48 Teams ab der Endrunde 2026 in 16 Dreiergruppen gespielt wird, ist es wahrscheinlich, dass die Fifa mindestens das Unentschieden abschafft, um unfaire Taktierereien zu verhindern. "Spielt eine Mannschaft zum Beispiel 0:0 gegen einen Gegner und 1:0 gegen den anderen, ist das Risiko groß, dass am Ende alle drei Mannschaften punktgleich sind und das gleiche Torverhältnis haben", sagte van Basten. "Kommen aber die Shootouts nach 90 Minuten dazu, und eine Mannschaft trifft fünfmal, eine viermal, die dritte nur zweimal, ist es viel einfacher zu ermitteln, wer Gruppenerster, -zweiter und -dritter ist."
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