Fifa-Boss Joseph Blatter "Es gibt keine Korruption im Fußball"

Reformen? Unnötig. Fifa-Präsident Joseph Blatter hat strukturelle Probleme im Weltverband verneint. Zu seiner eigenen Rolle im Korruptionsskandal sagte der Schweizer im BBC-Interview: "Ich bin sauber."
Fifa-Präsident Blatter: Keine systematische Korruption

Fifa-Präsident Blatter: Keine systematische Korruption

Foto: Laurent Gillieron/ AP/dpa

Joseph Blatter kann es nicht lassen. Der scheidende Fifa-Präsident hat den Vorwurf systematischer Korruption im Fußball zurückgewiesen und zum wiederholten Male seine persönliche Unschuld beteuert. "Ich weiß, was ich getan habe, was ich nicht getan habe. Ich habe mein Gewissen, und ich weiß, dass ich ein ehrenwerter Mann bin. Ich bin sauber", sagte der Chef des Fußball-Weltverbandes in einem Interview des britischen Senders BBC .

Die Institution sei nicht korrupt, unterstrich der 79-Jährige. "Es gibt keine Korruption im Fußball, es gibt Korruption bei Einzelpersonen. Es sind die Menschen", sagte Blatter.

Blatter ist überzeugt davon, dass seine Kritiker nach dem Ende seiner Amtszeit einsehen werden, dass sie falsch gelegen haben. "Ich bin mir sicher, dass anerkannt wird, was die Fifa und ich in den vergangenen 40 Jahren geleistet haben." Auf der ganzen Welt, in Afrika und Asien etwa, habe man ein anderes Bild von der Fifa und Blatter selbst, "das ist dort ganz anders", sagte er.

Der Schweizer war Ende Mai auf dem Fifa-Kongress für eine fünfte Amtszeit wiedergewählt worden, hatte wenig später aber seinen Rücktritt angekündigt. Mittlerweile wurde ein Reformkomitee gegründet, das die von Blatter bestrittenen Strukturprobleme der Fifa lösen soll. Dessen Vorsitzender François Carrard hatte unlängst betont, es gebe keine Beweise für Blatters Beteiligung am Korruptionsskandal im Weltverband.

Am Rande des Fifa-Kongresses waren in Zürich sieben ranghohe Fußballfunktionäre festgenommen worden. In der Schweiz und in den USA laufen Ermittlungen wegen des Verdachts der Korruption. Blatters Nachfolger wird am 26. Februar 2016 gewählt. Favorit auf den Fifa-Chefposten ist bislang der Franzose Michel Platini, derzeit Präsident der Europäischen Fußball-Union (Uefa).

krä/dpa
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