Fifa-Skandal Südafrika bestätigt dubiose Millionen-Überweisung

Südafrikas Verbandspräsident Jordaan: "Ja, es gab damals Zahlungen"
Foto: AFPDanny Jordaan ist seit dem 18. Mai Präsident des Fußballverbands von Südafrika (Safa), 2004 holte er als Chef des Organisationskomitees die WM 2010 nach Südafrika. Jetzt hat der 63-Jährige in der südafrikanischen Zeitung "Sunday Independent" bestätigt , dass es zwei Jahre vor dem Turnier eine Sonderzahlung in Höhe von zehn Millionen Dollar an die Konföderation von Nord- und Mittelamerika (Concacaf) gegeben habe. Dabei habe es sich laut Jordaan aber nicht um Bestechung gehandelt, sondern um Fußball-Entwicklungshilfe.
Concacaf-Boss war von 1990 bis 2013 Jack Warner, eine der zentralen Figuren im aktuellen Fifa-Skandal. Der 72-Jährige war diese Woche aufgrund der Bestechungsvorwürfe der US-Justiz zweitweise festgenommen worden.
Laut Jordaan wurden die zehn Millionen Dollar von einer Zahlung der Fifa an den südafrikanischen Verband abgezogen. Dem südafrikanischen Verband standen 100 Millionen Dollar zur Unterstützung der Weltmeisterschaft von Seiten der Fifa zu. Davon seien nach Recherchen des "Sunday Independent" aber zunächst nur 80 Millionen geflossen. Zehn Millionen wurden später für den Neubau des südafrikanischen Verbandssitzes überwiesen, die anderen zehn hat die Fifa laut Jordaan demnach an die Concacaf gezahlt.
In der Anklageschrift der US-Behörden steht, diese Zahlung habe "ein hochrangiger Fifa-Funktionär" angewiesen. Da Südafrika bereits 2004 den Zuschlag bekommen habe, könne es sich laut Jordaan bei der Zahlung vier Jahre später aber kaum um Bestechung dafür handeln.
Der damalige Staatspräsident Thabo Mbeki hatte nach Bekanntwerden der Anschuldigungen am Donnerstag zunächst jegliche Zahlungen außer der Reihe bestritten.
Die US-Ermittler gehen davon aus, dass Warner das Geld an Funktionäre der anderen nord- und mittelamerikanische Verbände verteilt habe. Er hatte die Kontrolle über das amerikanische Konto. Ihm sollen laut US-Behörden auch eine Aktentasche mit Banknoten im Wert von 10.000 Dollar in Paris von der südafrikanischen Seite übergeben worden sein.